Sie sind furchtbar pieksig. Und man findet sie auf oder in wohl jedem Schreibtisch der Welt. Die Rede ist von Heftzwecken oder auch Reißzwecken oder Wanze, mit denen man Fotos, Zeichnungen oder auch ausgeschnittene Zeitungsartikel an weichen Flächen, zum Beispiel an einer Wand, befestigen kann. Erfunden hat die kleinen Nägelchen mit rundem Kopf der deutsche Uhrmachermeister Johann Kirsten aus der Stadt Lychen in Brandenburg. Der Erfinder der Reißzwecken, dem man sogar ein Denkmal gesetzt hat, nannte sie damals vor 110 Jahren "Pinnen".

Wohl daher kommt der Begriff Pinn-Wand, an die man mittels der Heftzwecke etwas anpinnt. Früher waren die Reißzwecken komplett aus Metall, heute haben die kleinen Befestigungshilfen meist einen bunten Kunststoffüberzug über dem Kopf. Damit sich der Benutzer nicht verletzt, wenn er die Reißzwecke durchs Papier oder die Pappe in die Unterlage reindrückt oder rauszieht.

Das Wort Reißzwecke, auch Reißnagel genannt, kommt daher, dass die kleinen Nägelchen früher vor allem dazu benutzt wurden, das Zeichenpapier auf den Zeichenunterlagen von Architekten oder Ingenieuren, also auf dem Reißbrett, zu befestigen. Aber es reißt auch ganz schön, wenn man sich aus Versehen eine Reißzwecke in den Finger piekt...