Winsen. Ein Ende des Konflikts um die Förderung von Trinkwasser zeichnet sich noch nicht ab. Der Landkreis Harburg als Zulassungsbehörde hält es für erforderlich, das Genehmigungsverfahren neu aufzurollen. Die Bevölkerung wird wieder aufgefordert werden, Stellungnahmen abzugeben und Einwände vorzubringen. Laut dem Landkreis wird die Bürgerbeteiligung nicht vor 2013 sein.

Grund für das neue Genehmigungsverfahren sei, dass das Unternehmen Hamburg Wasser zusätzlich zum Wasserwerk Nordheide in Nindorf den 2005 stillgelegten Brunnen in Schierhorn wieder in Betrieb nehmen will. Wesentliche Teile des Antrages aus Hamburg müssten deshalb grundlegend überarbeitet werden, teilte der Landkreis gestern mit.

Derzeit darf Hamburg Wasser aufgrund einer Erlaubnis der Bezirksregierung Lüneburg aus dem Jahr 2004 pro Jahr maximal 15,7 Millionen Kubikmeter Wasser in der Nordheide fördern. Hamburg hat beantragt, in jedem Jahr 16,6 Millionen Kubikmeter fördern zu dürfen - und das in den nächsten 30 Jahren.

Neben dem wasserrechtlichen Verfahren zwischen dem Landkreis Harburg und den Hamburger Wasserwerken laufen Verhandlungen zwischen Niedersachsen und Hamburg über ein Verwaltungsabkommen der Länder zur Heidewasserförderung. Die Grünen im Kreistag wollen in einer Anfrage an die Kreisverwaltung wissen, welchen Sinn die Ländervereinbarung mache. Elisabeth Bischoff (Grüne) verlangt, den Entwurf allen Kreistagsmitgliedern zur Einsicht zu geben.