Premiere für Dichterwettstreit im “Stellwerk“ ist nahezu ausverkauft

Harburg. Das Publikum hat auf Anhieb Harburg als neuen Poetry-Slam-Standort angenommen. 130 Besucher, meist zwischen 20 und 30 Jahre alt, wollten am Mittwochabend die Premiere des "Stellwerk Slams", dem neuen Dichterwettstreit der Reihe "Kampf der Künste", miterleben: Ausverkauft bis auf einige wenige Stehplätze.

Acht Künstler wetteifern um die Gunst der Publikumsjury. Fünf Minuten Zeit hat der Dichter: Wettkampfpoesie ist eine schnelle Kunstform. Und frech: Matti Seydel findet den Auftritt einer Mitstreiterin zu schlecht bewertet und wünscht einem Juroren alles Schlechte: "Für diese Wertung, hoffe ich, dass Du auf einen Legostein trittst!"

Theresa Hahl bezaubert mit leiser Alltagsphilosophie. Sich zufrieden geben sei noch kein Synonym für zufrieden sein, flüstert sie weise ins Mikrofon. Björn Högsdal belustigt mit absurdem Witz und EU-Kritik: Warum steht eine Antiterroreinheit vor der Tür? fragt der Sohn. Antwort des Vaters: "Weil wir noch alte Glühbirnen verwenden."

Der amüsante Dauerdepressive Nico Semsrott, bekannt aus "Extra drei" im NDR, ist Special Guest in Harburg und entdeckt eine wichtige Facette am Grundgesetz, die selbst Bundesverfassungsrichter erstaunen dürfte. Wie oft steckt das Wort Liebe in der deutschen Verfassung? Nur einmal, in dem Wort KriegshinterbLIEBEne!

"Kampf der Künste" kommt wieder in die Harburger Bahnhofsbühne: Dichter hauen dem Publikum den Wortwitz am Mittwoch, 7. März, 20 Uhr, im Stellwerk um die Ohren.