Wer im Sportunterricht schon mal an der Sprunggrube gestanden hat, kann es bestätigen: Die Kunst des Weitsprungs ist ziemlich kompliziert. Mit weitem Anlauf auf einen bestimmten Punkt hin sprinten, dann müsst ihr im richtigen Moment abspringen und möglichst weit fliegen - der Körper muss hier viele Bewegungen in kurzer Reihenfolge bewältigen. Und jede davon muss in der richtigen Abfolge vom Gehirn gesteuert werden.

Von Natur aus sind die meisten Menschen körperlich eigentlich nicht veranlagt für weite Sätze. Und auch die besten Weitspringer, die täglich trainieren, stellen keineswegs immer wieder neue Bestmarken auf. Die Sportart ist derart anspruchsvoll, dass der Weltrekord nur äußerst selten verbessert wird. 1968 sprang der US-Amerikaner Bob Beamon sagenhafte 8,90 Meter weit. Erst 23 Jahre später trat mit seinem Landsmann Mike Powell ein würdiger Nachfolger auf und flog fünf Zentimeter weiter. Bis heute wurde dieser Rekord nicht mehr überboten.

Den Tieren fällt es da leichter. Besonders die Riesenkängurus sind wahre Meister und springen bis zu 13,5 Meter weit. Der König der Weitspringer ist jedoch der Floh: Dieses winzige, 2,5 Millimeter kleine Insekt schafft 50 Zentimeter. Das ist nicht viel, werdet ihr sagen. Doch würde ein Mensch seine Größe um das 200-fache übertreffen, könnte er über 300 Meter weit springen. Und darauf können wir nun wirklich lange warten.