Auf der Autobahn 1, Höhe Harburg, sorgen Bauarbeiten in den kommenden neun Monaten für Verkehrsbehinderungen. Geschäftsleute besorgt.

Harburg. Wer kann, sollte während der kommenden neun Monate die Autobahn 1 bei Harburg möglichst meiden. Ab Sonntag, 15. Januar, wird es wegen beginnender Bauarbeiten in Höhe der Anschlussstelle Hamburg-Harburg in beiden Fahrtrichtungen eng für den Verkehr. Kilometerlange Verkehrsstaus sind wieder zu erwarten bis voraussichtlich September. Berufspendler haben noch die vorige Grundsanierung der Fahrtrichtung Süden, Autobahnabschnitt Hamburg-Stillhorn bis Landesgrenze bei Meckelfeld in Erinnerung, die nur vier Monate dauerte und im September 2011 beendet war.

Nun steht für den Zeitraum Juni bis September dieses Jahres die Grundsanierung der Nordrichtung, Landesgrenze bei Meckelfeld bis Stillhorn, auf dem Terminplan der Straßenbauer. Aber diesmal gibt es noch deutlich mehr zu tun. Eine Brücke der Fahrtrichtungen Norden, im Bereich der Anschlussstelle, ist nach fast 73 Jahren altersschwach, muss abgerissen und neu gebaut werden. Diese Arbeiten beginnen Sonntag und müssen zu Ende gebracht sein, bevor mit der Grundsanierung der Fahrbahn angefangen werden kann. Mit der Sanierung werden vier weitere Brücken, einschließlich der Süderelbbrücke bei Stillhorn, flott gemacht. Die Gesamtkosten liegen bei 15 Millionen Euro. Helma Krstanoski, Pressesprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: "Alle Arbeiten sind zeitlich genau aufeinander abgestimmt."

+++ Die Akte A1: Großstaustelle Autobahn +++

Folgender Zeitplan ist aufgestellt: In der ersten Bauphase (Vorbereitung/Brückenabriss) sind vom 15. Januar bis zum 4. Februar in Fahrtrichtung Norden im Bereich der Anschlussstelle Hamburg-Harburg statt drei nur zwei Fahrspuren befahrbar. Die Fahrtrichtung Süden bleibt dreispurig, allerdings werden die Fahrspuren eingeengt. Vom 2. Februar bis voraussichtlich August soll die zweite Bauphase (Brückenabriss/Neubau) dauern. Die Fahrtrichtung Norden wird in dieser Zeit mit zwei eingeengten Fahrspuren über die Gegenrichtung geführt. Die Fahrtrichtung Süden bleibt auf drei eingeengten Fahrspuren. Während der gesamten Bauzeit sollen Autofahrer in Fahrtrichtung Süden die Ausfahrt nach Harburg benutzen können. Gesperrt ist hingegen die Zufahrt von Harburg in Richtung Süden sowie die Autobahnausfahrt, Fahrtrichtung Norden, nach Harburg. Von Harburg kommend wird die Zufahrt über die Neuländer Straße zur Autobahn in Fahrtrichtung Norden (Lübeck/Berlin) nur zeitweise gesperrt sein. Folgende Sperrtermine werden von der Behörde mitgeteilt: 20. bis 25. Februar, 22. bis 25. Juni sowie 3. bis 6. August. Umleitungen sind ausgeschildert. Autofahrer, die von Süden kommend nach Harburg wollen, können ab Maschener Kreuz über die A7 bis zur Anschlussstelle Fleestedt fahren. Weitere Umleitungen sind über Wilhelmsburger Reichsstraße zur Anschlussstelle Stillhorn ausgeschildert.

Parallel zum Brückenbau an der Autobahn und der Fahrbahnsanierung soll ab April an der Anschlussstelle Hamburg-Harburg, Neuländer Straße, auch ein Kreisverkehr gebaut werden. Er soll zu höherer Verkehrssicherheit beitragen und das Unfallrisiko verringern. Noch befindet sich eine abknickende Vorfahrtsregelung im Bereich der Anschlussstelle. Hier hatte es in der Vergangenheit schon häufiger gekracht. Der Kreisverkehr soll für geringeres Tempo sorgen aber auch die Verkehrsführung an künftige Verkehrsströme anpassen.

Der Bezirk Harburg bereitet den Bau eines verkehrsgünstig gelegenen Industrie-/Gewerbegebiets auf dem Wiesengelände neben der Autobahnanschlussstelle vor. Der derzeit noch abgestimmte Bebauungsplan "Neuland 23" sieht die Ansiedlung eines Logistikunternehmens vor, das rund um die Uhr arbeiten kann. Der Kreisverkehr soll auch dem bereits lange Zeit ansässigen Unternehmens Neuland Beton die Verkehrsanbindung für seine schweren Lastwagen verbessern.

Die gut neun Monate, bis voraussichtlich Ende September dauernden Bauarbeiten bereiten zahlreichen Geschäftsleuten im nahen Gewerbegebiet am Großmoorbogen einige Sorgen, weil wegen der Sperrungen und Umleitungen der übliche Durchgangsverkehr wegbleibt. Bereits vergangenes Jahr hatte es wegen Sperrung der Autobahnzufahrt eine Umleitung gegeben, die nach Angaben von Händlern zu Käuferschwund und Umsatzverlusten geführt hatte.

Die Autobahn 1 zählt im Abschnitt Harburg zu den am stärksten belasteten Bundesfernstraßen. Nördlich Harburgs werden werktags etwa 115 000 Fahrzeuge gezählt, südlich etwa 100 000. Auf der Neuländer Straße liegt die Belastung an Arbeitstagen bei gut 26 000 Fahrzeugen.