Stelle. Alte Ängste kehren zurück bei dem 43 Jahre alten Mitarbeiter der Tankstelle an der Hamburger Straße, wenn er an den Abend des 27. August 2011 denkt. An diesem Sonnabend wollte er das Geschäft wie immer um 22 Uhr schließen, als kurz vor Ladenschluss ein bewaffneter Mann die Tankstelle betrat. Der Unbekannte trug eine Pistole in der Hand und drängte den Angestellten in den rückwärtigen Büroraum. Dort musste der 43-Jährige den Tresor öffnen und mehrere Hundert Euro an den Räuber übergeben. Der etwa 1,85 Meter große Mann griff nach dem Geld, bediente sich an einem Regal mit mehreren Stangen Zigaretten und reichte die Beute durch ein Fenster an einen Komplizen weiter.

Die beiden Täter konnten unerkannt flüchten. Die sofort alarmierte Polizei leitete zwar kurz nach dem Raubüberfall eine Fahndung ein. Doch von dem Duo fehlt bislang jede Spur. Daher setzen die Ermittler inzwischen in erster Linie auf Hinweise aus der Bevölkerung. Sie haben dazu ein Phantombild des Haupttäters veröffentlicht, der während des Überfalls schwarze Oberbekleidung mit weißem Aufdruck und eine Baseballmütze trug. Einem Millionenpublikum wird der Fall aus dem Landkreis Harburg zudem heute um 20.15 Uhr in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" vorgestellt. Jan Krüger, Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, wird Moderator Rudi Cerne im Münchner Studio live Rede und Antwort stehen.

Anrufe von Zuschauern nehmen währenddessen die Beamten des Zentralen Kriminaldienstes in Buchholz unter der Telefonnummer 04181/28 51 04 entgegen. Für Zeugenhinweise, die zur Verurteilung von einem der beiden Täter führt, sind 2000 Euro als Belohnung ausgesetzt. Eine lange Haftstrafe für den vermutlich osteuropäischen Haupttäter ist für den 43 Jahre alten Kassierer nur ein schwacher Trost. Der ehemalige Sanitäter im Kosovokrieg hat den etwa 25 bis 30 Jahre alten Mann unmaskiert gesehen und fürchtet um sein Leben. Das traumatisierte Opfer erlitt bei dem Raubüberfall eine Verletzung an der Stirn.

(chh)