Eine Glosse von Uschi Tisson

Wissenschaftler sollen herausgefunden haben, dass Hunde ihre zweibeinigen Familienmitglieder besser verstehen als bisher angenommen wurde. Ich bin sicher: Mein "Oskar" kennt mich auch ganz genau und weiß Geräusche, Gesten und Bewegungen zu deuten. Denke ich, er schläft tief und fest, steht er plötzlich neben mir. Wenn ich mit Papier knistere - schwupp, schon ist "Oskar" da. Es könnte ja etwas Leckeres in der Tüte sein. Gehe ich in den Flur, heißt es für ihn immer "große Runde". Öffne ich die Kühlschranktür, sitzt er schon neben mir. Mit einem Blick, dem ich nicht immer widerstehen kann. Und klingelt das Telefon, liegt er schon neben meinem Stuhl, bevor ich den Hörer überhaupt abgenommen habe. Er weiß genau: Das kann jetzt länger dauern.

Doch "Oskar" legt manchmal auch den schnellen Rückwärtsgang ein. Das Weite sucht er zum Beispiel, wenn ich eine bestimmte Schublade öffne. Dort liegt seine Bürste. Oder wenn ich die Flasche mit dem Hundeshampoo nehme. Nein, auf Fellpflege könnte er gut verzichten.

Vom Autofahren hält er ebenfalls nicht viel und somit ist mein "Leckerli-Weitwurf" in den Kofferraum mittlerweile olympiareif. Neulich habe ich fröhlich laut und hoch gesungen. Plötzlich sitzt "Oskar" vor mir und jault und jault. Im Duett "sangen" wir beide eine ganze Weile weiter. Ich bin immer noch überzeugt davon, dass ihm mein Gesang gefiel. Ach, "Oskar" und ich, wir sind ein tolles Team!