Seevetal/Lüneburg. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat beim Schwurgericht des Landgerichts Anklage wegen Totschlags gegen einen 43-Jährigen erhoben. Dem Mann wird vorgeworfen, seinen 47 Jahre alten früheren Geschäftspartner durch mehrere Schüsse getötet zu haben.

Am Nachmittag des 24. August vorigen Jahres war es in den Räumlichkeiten des Kampfsportstudios des 43-Jährigen im Seevetaler Ortsteil Maschen zunächst zu einer kurzen Auseinandersetzung mit dem späteren Opfer gekommen. Kurze Zeit später fielen im Treppenhaus vor dem Eingang der Kampfsportschule die tödlichen Schüsse auf den 47-Jährigen.

"Die Anklage geht davon aus, dass der Beschuldigte eine im Hosenbund mitgeführte Pistole zog und dem Opfer zunächst ins Knie und anschließend mehrfach gezielt in den Rücken und seitlich in den Oberkörper schoss", sagt Staatsanwältin Angelika Klee. Insgesamt habe der Beschuldigte 13 Schüsse abgegeben. Das Opfer erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.

Beamte der Polizei konnten den 43-Jährigen bereits kurz nach den Schüssen am Tatort festnehmen. Er räumte ein, auf seinen früheren Geschäftspartner geschossen zu haben. Als Motiv gab er bei seiner Vernehmung an, dass er sich bedroht gefühlt habe.

Am 25. August erließ das Amtsgericht Winsen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den 43-Jährigen. Vor dem Haftrichter schwieg der Mann jedoch. Auch im weiteren Verfahren machte er keine Angaben. Nach Stand der Ermittlungen hatte es vor der tödlichen Auseinandersetzung bereits Streitigkeiten zwischen dem Beschuldigten und dem Opfer gegeben. Dabei sei es um finanzielle Forderungen aus der früheren geschäftlichen Verbindung gegangen.

Der 43-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft. In dem voraussichtlich im Februar beginnenden Prozess hat er sich nicht nur wegen Totschlags, sondern auch wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu verantworten. Denn für seine Pistole besaß er keine waffenrechtliche Erlaubnis.