Helms Museum lagert wertvolle Exponate an der Nartenstraße gegenüber abgebrannter Halle

Harburg. Das ist noch mal gut gegangen: Beinahe wäre Harburgs stadtgeschichtliche Sammlung verbrannt. Die 65 000 Objekte, unter anderem Trachten, Gemälde und historische Dokumente im Wert von mehreren Millionen Euro, werden gerade aus ihrem bisherigen Lager an der Alten Feuerwache in ein Gebäude an der Nartenstraße gebracht.

Das neue Domizil befindet sich ausgerechnet schräg gegenüber der abgebrannten Halle der Firma Cotterell. "Als ich von dem Feuer hörte, fuhr ich gleich mit einigen Mitarbeitern hin, um zu retten, was zu retten gewesen wäre", sagt Rainer Maria Weiß, Direktor des Helms Museums. Glücklicherweise wurde der Standort verschont. "Denn sonst wäre Harburgs historisches Gedächtnis, ob durch die Flammen oder durch Löschwasser, unwiederbringlich verloren gegangen", sagt Weiß.

Unterdessen informierte Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, SPD, während einer Pressekonferenz im Rathaus über das Schadensmanagement nach dem Brand. Er wurde unter anderem gefragt, ob es vor dem Hintergrund dieses Großbrandes verträglich sei, im Binnenhafen Wohnsiedlungen in unmittelbarer Nähe zu Betrieben anzusiedeln, die mit gefährlichen Werkstoffen arbeiten. Dazu sagte Thomas Völsch: "In einer Großstadt wie Hamburg ist man nicht hundertprozentig geschützt."

Der Bezirksamtsleiter weist Vorwürfe der Umweltschutzorganisation Greenpeace zurück, weder Feuerwehr und Bezirksamt hätten es unterlassen, Ölsperren im Binnenhafen auszulegen, um den Teppich aus Kautschukresten, Heizöl und Löschschaum aufzufangen. "Das hilft nicht bei der Bergung der Stoffe, denn die Emulsion treibt auf dem Wasser", sagt Thomas Völsch. Wie die Substanzen aus dem Binnenhafengewässer wieder entfernt werden können, "müssen die Sachverständigen der Umweltbehörde klären".