Fahrsport: Was nach modernem Motorsport klingt, hat eine lange Tradition. Die Sportart begann mit Pferden und Kutschen - und nicht mit Benzin.

Hamburg. Fahrsport - das klingt nach Autorennen oder zumindest nach Motocross. Eigentlich gibt es den Fahrsport aber schon viel länger als die Rennautos, die ihr von der Formel 1 kennt. Gemeint ist damit nämlich eine Sportart, bei der eines oder mehrere Ponys oder Pferde eine Kutsche ziehen. Auf dem Kutschbock sitzt der Fahrer, der das Gespann durch einen Parcours lenkt. Früher wurden solche Wagen vor allem für den Transport genutzt oder auch zum Reisen. Heute ist daraus ein Leistungssport geworden.

Der Fahrer benutzt eine "Leine", statt Zügel wie beim Reiten. Für den Sportler ist die Leine das wichtigste Hilfsmittel, um den Wagen zu steuern.

In Deutschland gilt Benno von Achenbach als Begründer des Fahrsports. Er gewann 1899 mit einem Vierspänner - also einer Kutsche, die von vier Pferden gezogen wurde - ein Turnier in Berlin. Die meisten Teilnehmer fahren heute bei Turnieren nach einem sogenannten Achenbach-Fahrsystem. Wer sich nicht daran hält, kann sogar Punktabzug bekommen.

Heute treten die Fahrer mit ihren Gespannen nicht nur bei den Deutschen, sondern auch bei Europa- und Weltmeisterschaften an. In Deutschland gibt es etwa 5000 aktive Sportler, die an Turnieren teilnehmen. Viele Menschen betreiben die Sportart aber auch nur in ihrer Freizeit.