Hochwasserschutz geht alle an. Einzelkämpfer haben keine Chance, die Elbe aufzuhalten. Dass Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nun gemeinsam die Deiche stärker als bisher schützen wollen, ist eine erfreuliche Entscheidung für die Menschen, die hinter den Deichen leben.

Es ist gerade erst ein Jahr her, dass an der Elbe Rekordpegelstände verzeichnet wurden. Und es gibt keine Gewähr, dass bei der nächsten Jahrhundertflut wieder alles so glimpflich ausgeht.

Zumal jedes Bundesland, das am Fluss liegt, sein eigenes Ding beim Hochwasserschutz macht. Ein einheitliches und länderübergreifendes Konzept ist nicht zu erkennen. So erhöhte Brandenburg die Deiche erst kurz nachdem Niedersachsen neue gebaut hatte, die niedriger sind. Experten befürchten, dass deshalb die Pegelstände weiter flussabwärts ansteigen.

Politik, Verwaltung und Naturschützer streiten sich, ob die Verbuschung des Deichvorlandes für einen Anstieg des Hochwassers verantwortlich ist. Solange jedoch nicht das Gegenteil bewiesen ist, müssen die Büsche und kleinen Bäume gestutzt werden. Denn die Sicherheit der Menschen geht vor, steht über den Belangen des Naturschutzes. Es ist zu hoffen, dass die gestern in Bleckede von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnete Erklärung zum gemeinsamen Hochwasserschutz Vorbildfunktion hat, und dass die Länder an der Elbe endlich enger zusammenarbeiten.