Nur im Landkreis geht die Zahl der Beschäftigten leicht zurück

Harburg/Winsen/Buchholz. Die Agentur für Arbeit mit ihren Geschäftsstellen im Hamburger Bezirk Harburg und im niedersächsischen Landkreis Harburg, in Winsen und Buchholz, meldet für den zurückliegenden Dezember eine weitgehend stabile Beschäftigungslage. Während sich die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Harburg im Dezember, gegenüber dem November, um 23 auf 10 029 verringerte, meldet die Geschäftsstelle Buchholz einen Anstieg um 100 auf 3678 und die Geschäftsstelle Winsen ein Plus von 70 auf 2180.

Sönke Fock von der Agentur für Arbeit in Hamburg: "Insgesamt war 2011 ein sehr gutes Jahr für den Hamburger Arbeitsmarkt. Von Januar bis Oktober nahm die Beschäftigung kontinuierlich zu, im Dezember verzeichnen wir den niedrigsten Wert bei den Arbeitslosen seit 1992, und wir haben einen deutlichen Anstieg bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs, die wir vermitteln können. Stärkere Akzente müssen wir für die älteren Bewerberinnen und Bewerber setzen, die zu wenig zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden. Gleiches gilt für Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung oder Ausländer. Unternehmer sollten bei der Bewerberauswahl weniger auf schriftliche Bewerbungen achten, sondern persönlich Stärken des Bewerbers im Gespräch ausloten."

Im Bezirk Harburg ist die Arbeitslosenquote im Dezember mit 9,9 Prozent (Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten) im Vergleich zum Vormonat konstant geblieben. Harburg steht damit allerdings immer noch an letzter Stelle aller sieben Hamburger Bezirke. Die Wirtschaft sucht Arbeitskräfte. Nach wie vor boomt die Logistik-Branche. Auslieferungsfahrer, Gabelstaplerfahrer, Fachlageristen und Kommissionierer werden gesucht. Im sozialen Bereich ließen sich offene Stellen mit Altenpflegehelfern, Erziehern und Medizinischen- oder auch Zahnmedizinischen Fachangestellten besetzen. Da Handwerk sucht Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroanlagenmonteure, Elektroinstallateure und Industriemechaniker. Der Dienstleistungsbereich hat freie Stellen im Bereich Verkauf - auch Teilzeit - für Kauffrau im Einzelhandel und Kassierer, Friseure und Gebäudereiniger.

Söhnke Fock sieht bei sinkenden Bewerberzahlen und steigendem Fachkräftebedarf die Notwendigkeit, die Agentur für Arbeit frühzeitig in das Vermittlungsgeschäft einzubinden, um eine Beschäftigung ohne Arbeitunterbrechung, "Job to Job", zu ermöglichen.

Während der gesamte Landkreis Harburg eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent zählt, liegt der Anteil im Gebiet der Geschäftsstelle Winsen bei 5 Prozent und Buchholz bei 4,5 Prozent. "Ein Anstieg in den Wintermonaten ist typisch", sagt Rainer Tillack, Bereichsleiter in der zuständigen Arbeitsagentur Lüneburg, "wir hatten auch in den vergangenen Jahren eine Zunahme. Witterungsbedingt verringern sich Arbeiten im Freien, beispielsweise in der Baubranche."