1871, also schon vor 140 Jahren, im Zeitalter der sogenannten Industrialisierung, gründeten die Besitzer von Dampfmaschinen Überwachungsorganisationen. Es ging darum, in den Fabriken Unfälle durch explodierende Dampfkessel zu vermeiden. Zuvor hatte es eine große Anzahl solcher Explosionen gegeben, bei denen viele Menschen verletzt oder sogar getötet wurden. Die Dampftechnik revolutionierte damals ganze Industriesparten, doch mit der Sicherheit der neuen Technik war es nicht weit her. Immer wieder kam es zu schweren Unglücken, weil die Technik versagte. Leidtragende waren vor allem die Industriearbeiter. Weil sie aber vor allem ihre teuren Maschinen schützen wollten, drängten die Fabrikbesitzer darauf, bessere Kontrollen zu bekommen. Es entstanden "Dampfkessel-Überwachungs- und Revisions-Vereine" (DÜV). Diese privat organisierten Vereine übernahmen staatliche Prüfungen.

Ab 1900 kümmerten sich die Inspektoren dieser Überwachungsvereine auch um die Überprüfungen der ersten Kraftfahrzeuge. Heutzutage gehören zum TÜV (Technischer Überwachungs-Verein) in Deutschland fünf eigenständige Organisationen, darunter der TÜV Nord. Das Kürzel TÜV hat sich bei uns allgemein als Bezeichnung für Überprüfungen von Qualität und Sicherheit durchgesetzt.