Was spricht dagegen, eine Studie, in der es um die Leukämie-Fälle geht, in öffentlicher Veranstaltung von Wissenschaftlern pro und kontra diskutieren zu lassen?

Eigentlich nichts, auch nicht das Argument der CDU, die Bürger würden lediglich verunsichert, weil weder Studie noch Wissenschaftler den Menschen in der Elbmarsch außer einem wissenschaftlichen Streit eine Lösung für ihr Problem zu bieten hätten. Das ist keine Angstmache, sondern Aufklärung.

Die Elbmarscher, und nicht nur sie, haben ein Recht auf alle Informationen. Angst davor, dass ihre Kinder wegen Krümmel und der atomaren Strahlung, die von dem Reaktor ausgeht, krank werden, haben die Elbmarscher sowieso. Wahrscheinlich verstehen sie sogar mehr von den Gefahren, die von Atomkraftwerken ausgehen, als die Mehrheit der Kreistagsmitglieder, weil viele von ihnen sich zwangsläufig mit dem Thema Krümmel beschäftigen.

Aber wie sehr die CDU im Thema Atomkraft zwischen den Stühlen sitzt, beweist die Haltung der drei Landtagsabgeordneten, die in Hannover gegen die Krümmel-Resolution ihres eigenen Landkreises gestimmt haben. Während im Bund CDU und FDP eine Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke diskutiert, lässt es sich in Winsen oder Hannover natürlich nur schwerlich gegen Krümmel Sturm laufen. Die KIKK-Studie muss der Öffentlichkeit vorgestellt werden, und zwar schnell. Und sie muss auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden dürfen.