Als am Abend des 27. Januar 2008 bei der Landtagswahl, feststand, dass der Landkreis Harburg mit vier Abgeordneten im Hannoverschen Parlament vertreten sein würde, war die Zuversicht groß.

Vier Abgeordnete, die sich, wenn nötig auch parteiübergreifend für ihren Landkreis, für die Menschen, die hier leben, einsetzen würden. Das kann doch nur gut gehen.

Das war, wie sich jetzt herausstellt, ein Trugschluss.

Die drei CDU-Landtagsabgeordneten jedenfalls scheinen mehr Wert auf den Frieden in der eigenen Fraktion im Landtag zu legen, als auf die Interessen der Menschen im Landkreis Harburg. Sie stimmen gegen einen Antrag in Sachen Krümmel, der zuvor auch mit ihren Stimmen im Kreistag angenommen worden ist. Offensichtlich wiegt der Fraktionszwang schwerer als der Wille, für die eigenen Wähler auch mal gegen den Strom beziehungsweise gegen die eigene Fraktion zu schwimmen. Und sämtliche Begründungen, warum man nun gegen den Antrag der Opposition gestimmt hat, sind fadenscheinig.

Es gehört eine Menge Chuzpe dazu, das eigene Einknicken im niedersächsischen Parlament dann zu Hause als großen Erfolg feiern zu wollen. Der Erfolg der CDU besteht einzig darin, eine Überprüfung des Betreibers Vattenfall zu beantragen, der die Ängste vor einem Risiko-Reaktor, der längst abgeschaltet gehört, mit Füßen tritt. Eine Überprüfung, die wohlgemerkt längst läuft.