TUHH-Studenten sind Gewinner beim Bundeswettbewerb “Energie für Ideen“

Harburg. Eine Gruppe von Studenten der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) ist einer von 13 Siegern im Wettbewerb "Energie für Ideen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF.): Stephan Hertz, Marcel Heymuth, Xihua Hu, Christian Kirsch, Jan-Henric Laatz und Stepan Taganov erhalten 10 000 Euro zur Realisierung ihrer prämierten Projektidee: "Mit Hochdruck zum Stroh-Sprit". Gemeinsam mit Schülern eines Hamburger Gymnasiums wollen sie an vier Tagen Biokraftstoff herstellen. Sie werden das Verfahren im Kleinmaßstab realisieren und als Höhepunkt ein mit selbst hergestelltem Bioethanol betriebenes Kleinfahrzeug in Betrieb nehmen.

Mit dieser Projektidee überzeugten die angehenden Verfahrenstechniker der TUHH die siebenköpfige Jury aus Wissenschaftlern und Kommunikationsprofis in Berlin. Gesucht wurden kreative Ideen von Studenten, die Kindern und Jugendlichen verständlich machen, worum es bei der Energieforschung geht und wie neue Wege aus technischer Sicht beschritten werden können. Kooperationspartner der erfolgreichen Studenten, die seit 2009 in der Arbeitsgemeinschaft "DistillING." zusammenarbeiten, sind das Institut für Thermische Verfahrenstechnik unter Leitung von Professorin Irina Smirnova sowie das bundesweit bekannte Nachwuchsförderprojekt der "Kinderforscher an der TUHH" mit Gesine Liese und Professor Andreas Liese sowie Julia Husung an der Spitze.

"Mit diesem Projekt haben wir einen Weg gefunden, parallel zum Studium praktische Erfahrungen in einem hochaktuellen Forschungsgebiet zu sammeln", sagt Xihua Hu. Bis auf Christian Kirsch, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an seiner Promotion über Bioraffinerien der zweiten Generation schreibt, studieren alle anderen Preisträger Verfahrenstechnik im vierten Semester. "Wir sind überzeugt, auf diese Weise Jugendlichen die zunehmende Bedeutung nachwachsender Rohstoffe nahe bringen zu können", sagt Stephan Hertz. Ziel ist die anschauliche Präsentation des Herstellungsprozesses von Bioethanol der zweiten Generation, bei der auf stärke- oder zuckerhaltige Rohstoffe wie Weizen, Mais und Zuckerrohr verzichtet wird.

Den Schülern werden dabei die einzelnen Prozessschritte vorgestellt, die sie danach größtenteils auch selbst durchführen. So können sie die Umwandlung von Stroh über Cellulose und Glucose bis hin zum Bioethanol anschaulich nachvollziehen.

"Die Studenten haben sich hervorragend innerhalb kurzer Zeit in dieses komplizierte und vielseitige Thema eingearbeitet", sagt Professorin Irinia Smirnova. An der TUHH forschen allein sechs Institute am Forschungscluster "Bioraffinerie2021", in dessen Mittelpunkt die optimale Gewinnung von Energie- und Wertstoffen aus Pflanzen steht.

Das Wissenschaftsjahr "Energie" wird vom BMBF gemeinsam mit der Initiative Wissenschaft im Dialog und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung der Energieforschung für die Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung.