Auf dem Gartenschaugelände wird eine Fläche für 500 000 Euro umgebaut.

Wilhelmsburg. Schöne neue Kinderwelt: Heutzutage können Kinder ihren Spielplatz mitplanen. Am Freitagnachmittag lud die Internationale Gartenschau (igs 2013) Kinder und deren Eltern auf den Spielplatz am Kuckuckshorn ein. Der Spielplatz ist ein wenig in die Jahre gekommen. Jetzt soll hier für die Gartenschau ein wahres Prunkstück entstehen: 500 000 Euro will die igs für die Neugestaltung des Spielplatzes ausgeben. Der Spielplatz ist 3500 Quadratmetern groß und wäre der größte Spielplatz auf dem Gartenschaugelände.

"Baubeginn für den neuen Spielplatz ist Anfang 2012", sagte die igs-Projektkoordinatorin Freiraumplanung Claudia Mohr, 50. "Die Umbauarbeiten dauern ein Jahr." 2013 liegt der Spielplatz dann auf dem igs-Gelände im eintrittspflichtigen Bereich - erst ab Herbst 2013 ist das Areal dann wieder ohne Eintritt für die Kinder Spielplatzes verfügbar.

Aber jetzt sollen die Kinder erst mal planen. Deswegen veranstaltet die Landschaftsarchitektin Kirsten Winkler, 42, aus Buchholz ein "Beteiligungsprojekt". Die fünf "Erlebnisbereiche" des zukünftigen Spielplatzes werden vorempfunden und provisorisch aufgebaut: Die Themen heißen Vulkan, Sumpf, Ballon, Wald und Reptilien. So wird der Sumpf auf einer Plane mit Wasser und Sand geschaffen. "Die Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren platschen und matschen hier vergnügt rum", protokolliert ein Mitarbeiter. "Wir wollen die neuen Stationen erlebbar machen und herausfinden, was die Kinder reizt", sagt Kirsten Winkler. "Es nützt nichts, wenn die Kinder ein Bild vom Spielplatz malen. Dann reproduzieren sie nur, was sie bereits kennen."

An der Station "Vulkan-Klettern" steht Luca, 15, aus Fuhlsbüttel und schreibt auf, wie die Kinder klettern. "Wir möchten wissen, welche Art von Klettern die Kinder spannend finden." Sie können auf zwei Stangen und durch kleine Lücken klettern, eine Rutsche hochklettern und eine Kletterwand mit Klettergriffen erklimmen.

"Ob Klettern, Balancieren, Krabbeln oder Waten: die Kinder und Jugendlichen zeigen den Planern auf ihre Art, wie ein spannender Spielplatz auszusehen hat", sagt Claudia Mohr. Der neue Spielplatz soll von allen Altersgruppen angenommen werden und thematisch die Landschaft aus dem Roman "Die geheimnisvolle Insel" (1874/75) von Jules Verne. Auf diese Idee waren die Planer gekommen, weil das Motto der Gartenschau "In 80 Gärten um die Welt heißt" - frei nach Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt".

Auch die Eltern konnten ihre Vorschläge aufschreiben: So wünschte sich René Meyer, 38, ein WC auf dem Spielplatz, "denn Kinderblasen sind doch recht klein". Seine Frau Claudia Wackendorff, 36, forderte, dass der neue Spielplatz "übersichtlicher werden muss, denn die Kinder sind schlecht zu kontrollieren". Und Daniela Heer, 40, die bald von Rothenburgsort nach Wilhelmsburg ziehen wird, würde sich über ein Spielhaus mit Betreuung freuen.