An der Ecke Hans-Fitze-Straße/Am Wall tut sich was.

Harburg. Dort fristete bislang ein unter Denkmalschutz stehendes und bis Mitte der 1990er-Jahre von der Gummi-Fabrik Balatros genutztes Haus ein eher jämmerliches Dasein. Es fand sich kein Investor, der das ursprünglich von Deutschlands ältestem Kautschuk-Unternehmen, der Firma H. Rost & Co., errichtete Gebäude übernehmen wollte. Nun haben sich Geschäftsleute türkischer Herkunft entschlossen, den zweigeschossigen roten Backsteinbau, der von der Buxtehuder Straße aus betrachtet dem Stadtbild Harburgs eine markante Ansicht verleiht, wieder mit Leben zu füllen.

Derzeit ist der mehr als 100 Jahre alte Gewerbebau, dessen Fassade nicht verändert werden darf, von einem Gerüst umgeben. Der Innenausbau ruht noch, weil die endgültige Bauplanung noch nicht abgeschlossen ist. Aber das Ziel scheint gesteckt zu sein. Ein für Frauen gedachtes "Lady-Fitness-Center" soll darin eingerichtet werden. Im ersten und zweiten Obergeschoss jeweils ein großer Sportraum. Im Erdgeschoss sollen neben Rezeption und Küche weitere Sporträume zu finden sein, im Untergeschoss voraussichtlich Umkleideräume, Sauna und Dampfbad. Mit der Einweihung wird Anfang kommenden Jahres gerechnet.

Noch vor drei Jahren waren Grundstück und Gebäude in Besitz und Verwaltung des Harburger Unternehmers Udo Stein (Stein Plan und Werk). Und der frühere Harburger Bezirksamtsleiter Michael Ulrich, der sich neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt auch als Berater der Immobilienbranche engagierte, hatte das Objekt an die Hand bekommen, um neue Nutzer zu suchen. Aus dem Vorhaben wurde nicht.

Vor mehr als 100 Jahren hatte die Firma H. Rost & Co., die als ältestes Kautschuk-Unternehmen Deutschlands bezeichnet wird, in Harburg den synthetischen Kautschuk namens "Guttasyn" entwickelt und hergestellt. Rost war Mitte der 1980er-Jahre von Balatros übernommen worden. Das Unternehmen stellte unter anderem Förderbänder für Bergwerke und Verladestationen her. Balatros wurde Mitte der 1990er-Jahre aufgelöst.