Auf der Fachmesse Real Estate North werden Weichen für Gewerbeflächen gestellt

Harburg/Winsen/Fuhlsbüttel. Der Wirtschafts-, Finanz- und Schuldenkrise zum Trotz: Die südliche Metropolregion Hamburg stellt sich auf einer Messe im "Terminal Tango" auf dem Flughafen Hamburg optimistisch und kraftvoll dar. "Real Estate North" heißt die zweitägige Fachmesse - "real estate" heißt auf Deutsch Immobilien, Grundbesitz, Liegenschaften, Grundstücks- und Hausbesitz sowie Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Auf der "Real Estate North", einer Abspaltung der Messe "Expansion", werben Städte, Regionen und Wirtschaftsfördergesellschaften für ihren Raum und preisen Gewerbeimmobilien an. Der Fokus der "Real Estate North" liegt auf der Logistikbranche. Veranstaltet wird die Fachmesse mit der Unterstützung von 18 Wirtschaftsförderungen aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

"Nach einem krisenbedingt schwierigen Jahr für die Immobilienwirtschaft, verspricht die 'Real Estate North' wieder eine erfolgreiche Messe zu werden", sagte Wilfried Seyer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH). "Die Messe kommt zur richtigen Zeit: Die nach wie vor angespannte Situation auf den Finanzmärkten rückt Sachwerte in den Fokus. Auch Gewerbeimmobilien sind mehr denn je eine lukrative Anlage."

Wilfried Seyer räumte ein, "dass in diesem Jahr nicht so viele Besucher wie 2008 auf der Messe sind, aber es ist schon Fachpublikum unterwegs". So habe sich eine Kette für Tierfuttermittel sowie ein Anbieter für Seniorenwohnen für Standorte im Landkreis Harburg interessiert. Der Landkreis Harburg verzeichne in diesem Jahr bislang "fünf neue Gewerbeansiedlungen".

Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) schaute auch beim WLH-Stand vorbei und wurde von Wilfried Seyer und dem Ersten Kreisrat Rainer Rempe auf die 13 Hektar große Gewerbefläche an der A 7-Abfahrt Evendorf angesprochen. Der amerikanische Autohofbauer Flying J hatte die Expansion in Europa nach einem Konkursverfahren in den USA gestrichen. "Wir haben uns am Montag in Bonn mit Vertretern von Tank & Rast und dem Makler von Flying J, Engel und Völkers, zusammengesetzt und die Möglichkeit besprochen, dass Tank & Rast einen fünf Hektar großen Autohof baut. Es liegt ein hohes Interesse vor", sagte Seyer. "Jetzt führen wir Gespräche mit der Hamburg Port Authority, dort einen Preport für Lkw zu bauen."

Der Senator zeigte sich aufgeschlossen für das Thema und bat den WLH-Chef, ihm eine E-Mail "als Gedächtnisstütze" zu schicken. Preports sind vorgelagerte Lkw-Parkplätze, wo Lkws parken und dann "just in time" zum Be- und Entladen in den Hamburger Hafen fahren. Sie sollen helfen, den Verkehrsfluss im Hafen zu verbessern.

Harburgs Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg (CDU) zeigte die Skizzen für das geplante "Haus der Wirtschaft" und den Hotelturm am Veritaskai. Der Turm soll 65 bis 70 Meter hoch werden. Der Projektentwickler Lorenz + Partner habe bereits einen Mieter für das Hotel gefunden. Zwei Drittel des Turmes auf der jetzigen Fläche des Veritas Beach Clubs sind für das Hotel, ein Drittel für Büros reserviert. Eine Bauvoranfrage ist noch nicht gestellt - Meinberg rechnet "im Frühjahr 2011 mit dem Baubeginn".

Jochen Winand, Vorstandsvorsitzender der Süderelbe AG, freute sich, dass die südliche Metropolregion Hamburg gemeinsam mit der nördlichen Metropolregion Hamburg mit den Kreisen Dithmarschen, Steinburg, Segeberg, Storman, Pinneberg und Herzogtum Lauenburg mit 20 Ausstellern den größten Stand auf der Messe präsentierte.

Und das waren die Aussteller aus dem Süden, die mit der WLH und der Süderelbe AG um Aufmerksamkeit rangen: Die Wirtschaftsförderungen Lüneburg, Landkreis Stade und Lüchow-Dannenberg, Uelzen, die Stadt Buxtehude, das "Wirtschaftsdelta" Walsrode, der "Heidekreis" Soltau-Fallingbostel, die Harz AG, die Deutsche Stadt- und Gründstücksentwicklungsgesellschaft aus Hannover, Cux-Beton Gewerbebau und die Sparkasse Lüneburg.