Logistikbranche und Gastronomie stellen ein

Harburg. Die Arbeitsagenturen geben Entwarnung: Es kommen wieder mehr Menschen in Lohn und Brot. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt führen Experten auf die anziehende Konjunktur zurück. Hamburg mit seinem Hafen profitiert in besonderem Maße von wieder steigenden Exporten. Insbesondere die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren konnten laut Arbeitsagentur von der positiven Entwicklung profitieren.

Mit einem Rückgang von 10,9 Prozent im Vergleich zum April sei diese Personengruppe aktuell der Gewinner auf dem Arbeitsmarkt. Das gilt auch für Harburg. Hier hat sich die Arbeitslosenquote gegenüber Mai 2009 um 0,8 Prozent, 633 Männer und Frauen, verringert. "Der Rückgang ist nach Hamburg-Mitte in Harburg am stärksten ausgeprägt", sagt Ines Rosowski, Leiterin der Harburger Arbeitsagentur.

Außerdem hat sich der Arbeits- und Ausbildungsmarkt belebt. Jobsuchende sollten sich im Verkaufs-, Büro- und Logistikbereich sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe bewerben. Besonders gefragt: Chef de Rang, Küchenchef, Barmixer, aber auch Küchenhelfer und Besteckreiniger. Die Nachfrage im Logistikbereich sorgt dafür, dass wieder Berufskraftfahrer sowie Fachkräfte für Logistik gefragt sind. Trotz des Aufwärtstrends meldeten sich im Mai 2175 Harburger arbeitslos, 153 mehr als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig wurden 2837 Personen eingestellt. Rosowski: "Es bleibt abzuwarten, ob die aktuelle positive Entwicklung anhält."

Auch der Landkreis Harburg profitiert vom Aufwind auf dem Arbeitsmarkt. "Die Frühjahrsbelebung hat sich im Mai fortgesetzt und das stärker als erwartet", sagt Bernd Passier, Leiter der Lüneburger Arbeitsagentur, die auch für den Harburger Verwaltungsbezirk zuständig ist. Das verarbeitende Gewerbe und die Baubranche stelle wieder verstärkt Leute ein, ebenso die Zeitarbeitsfirmen. Laut Passier seien dies deutliche Zeichen für eine Belebung.

Allerdings: Die Wirtschaftskrise habe Lüneburg nicht so stark getroffen, wie den benachbarten Landkreis Harburg, dessen Arbeitsmarktstruktur sich eher an Hamburger Verhältnisse orientiere. Daher stieg in Buchholz die Arbeitslosenquote um 2,9 und in Winsen um 3,5 Prozent.

Der Run auf Ausbildungsstellen ist unverändert hoch. Seit Oktober meldeten sich bei der Lüneburger Arbeitsagentur 2593 Bewerber für Lehrstellen - eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent. Zugleich meldeten Arbeitgeber 1534 freie Ausbildungsplätze. Ende Mai waren 1325 Kandidaten noch auf der Suche und 705 Lehrstellen noch unbesetzt.

"Zum Teil haben die Betriebe noch keine abschließende Einstellungsentscheidung getroffen, zum anderen verfolgen viele Jugendliche ihre Zweitwünsche erst dann intensiv, wenn sich abzeichnet, dass sie ihren Traumberuf nicht realisieren können", erklärt Inge Schlote, Leiterin der Lüneburger Berufsberatung.