Die Arbeiten an den Buckelpisten werden auf zwei Jahre verteilt. Darüber hinaus wird ein längerfristiges Sanierungsprogramm notwendig

Winsen. Autofahrer im Landkreis Harburg können sich freuen. Die Kreisstraßen können jetzt repariert werden. Der Kreisentwicklungsausschuss hat sich mit klarer Mehrheit dafür ausgesprochen, in diesem und im nächsten Jahr rund zehn Millionen Euro in die Reparatur und die Grundsanierung der kaputten Straßen, die inzwischen teilweise eher Buckelpisten gleichen, zu investieren.

Am 14. Juni wird der Kreistag abschließend über das Sondersanierungsprogramm beschließen. Es steht nicht zu erwarten, dass der Kreistag diese Empfehlung seines Fachausschusses einkassieren wird und dagegen stimmt. Denn der Antrag, eine Sondersanierung aufzulegen, kam von der Mehrheitsgruppe CDU und FDP (das Abendblatt berichtete mehrfach). Für acht bis neun Millionen Euro muss der Landkreis Kredite dafür aufnehmen.

"Natürlich freue ich mich über diese Empfehlung des Ausschusses, aber andererseits ist auch klar, dass es eine große Herausforderung für uns ist, den Beschluss dann auch umzusetzen", kommentierte Uwe Karsten, Leiter des Betriebes Kreisstraßen, das Ergebnis der Beratungen in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung.

Es geht jetzt in erster Linie darum, die vom strengen Winter am schlimmsten beschädigten Straßen dauerhaft zu reparieren

Nach dem Winter wurden die größten Schlaglöcher mit Kaltasphalt geflickt, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Das sei allerdings, so Karsten, eine dauerhafte Lösung. Die Lebensdauer von Kaltasphalt sei sehr begrenzt. Diese Löcher werden nun als erstes mit Gussasphalt oder Bitumen und Splitt repariert.

Karsten: "Organisatorisch lassen sich in diesem Jahr nur die Maßnahmen abwickeln, die bereits in der Planung entsprechend weit fortgeschritten sind oder bei denen Dritte wie zum Beispiel Gemeinden oder Versorgungsunternehmen nicht beteiligt werden müssen." Die Straßenbauarbeiten müssen gut koordiniert werden. Es mache, so Karsten, wenig Sinn, eine Straße zu reparieren, wenn kurze Zeit später dieselbe Straße wieder aufgerissen werden müsse, weil dort neue Versorgungsleitungen verlegt werden müssten.

Saniert werden noch in diesem Jahr die Kreisstraße 54 von Buchholz zum Klecker Wald, die K 86 zwischen Maschen und Stelle, die K 22 von Fliegenberg nach Stelle, die K 88 zwischen Harburg und Fleestedt, die K 26 in Nenndorf, die K 79 in Fleestedt, die K 78 in Winsen, die K 76 in Bütlingen, die K 67 zwischen Reindorf und Lüllau, die K 15 zwischen Wüstenhöfen und Holvede, die K 13 zwischen Buchholz und Dibbersen, die K 9 in Ramelsloh und die K 4 in Salzhausen.

Bei anderen Straßen lohnt die Sanierung nicht mehr. Karsten: "Bei der Kreisstraße 13 im Abschnitt zwischen Vaensen und Buchholz ist das der Fall. Eigentlich ist diese Straße auch überfällig, sie wird im nächsten Jahr nur so repariert, dass die Verkehrssicherheit wieder hergestellt ist, weil sie in diesem Abschnitt im Zuge des Baus des Ostrings sowieso zurückgebaut wird."

Auch die K 85 in Nenndorf im Bereich der Einmündung der Eckeler Straße wird nicht mehr saniert, sondern nur noch repariert, weil hier ein Kreisverkehr geplant ist. Auf der Sanierungsliste für das nächste Jahr aber stehen unter anderen die K 25 zwischen Bullenhausen und Rosenweide. Grundsaniert wird dann auch die Verbindungsstraße zwischen Holm und Inzmühlen (K 28). Diese Straße musste kurzzeitig nach dem Winter gesperrt werden, weil der Unterbau völlig marode geworden war.

Karsten machte in der Ausschusssitzung deutlich, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange sein dürfe.

"Es ist notwendig auch in den Folgejahren die Straßensanierung im verstärkten Maße fortzuführen. Durch die Überalterung und Unterdimensionierung der Kreisstraßen muss ein längerfristiges Sanierungsprogramm aufgestellt werden."