Vier Fenster von Waggons der S 3 zerstört. Eltern müssen zahlen

Wilhelmsburg. Drei Kinder, zehn und zwölf Jahre alt, haben am Sonnabend gegen 16 Uhr von einer Brücke an der Wilhelmsburger Reichsstraße Schottersteine auf eine S-Bahn geworfen. Wie die Polizei herausfand, wurden vier Fensterscheiben von Waggons der Linie S 3 zerstört. Menschen sind nicht verletzt worden. Die Beamten suchten den Bahndamm nach den Tätern ab. In der Nähe einer Kleingartenanlage wurden die Polizisten auf die Kinder aufmerksam. Die Kinder gaben zu, die Steine auf den Zug geworfen zu haben. Die Polizisten erklärten den Sprösslingen, wie gefährlich ihre Tat ist und lieferte das Trio bei ihren Eltern ab.

Auf die Eltern kommen nun hohe Schadenersatzforderungen der Bahn zu. "Diese Ansprüche gelten als Titel, die noch nach 30 Jahren vollstreckt werden können", so Polizeisprecher Rüdiger Carstens. Er weist außerdem darauf hin, dass Bahnanlagen "kein Abenteuerspielplatz" seien. "Stromschienen bei der S-Bahn funktionieren mit 1200 Volt Gleichstrom. Wer denen zu nahe kommt, riskiert einen tödlichen Stromschlag. Die Oberleitungen führen 15 000 Volt. Auch diesen elektrischen Anlagen sollte man sich nicht nähern", so Carstens.

Immer wieder machen Polizeibeamten während des Präventionsunterrichts in Schulen und Kindergärten auf diese Gefahren aufmerksam. Carstens: "Jungen und Mädchen wird anhand einer Spielzeugeisenbahn das richtige Verhalten an Gleisanlagen vermittelt. Anschließend fahren die Beamten mit ihnen zum Hamburger Hauptbahnhof, um das theoretisch Erlernte in der Praxis zu zeigen."