Bestrickend: die Zusammenschau von Monica Bohlmanns Fadenfrauen und Rüdiger Knotts Seemannsgarn im Schauraum.

Bohlmanns Fadenfrauen scheinen aus unserem kollektiven Bildgedächtnis geschöpft, die Künstlerin bedient sich für ihre Stickarbeiten der Konnotationen von Historienportraits - scheinbar kühle Herrscherinnen, Märtyrerinnen und Ikonen der Geschichte lässt sie plastisch und dreidimensional ausgestopft in Objektkästen residieren.

Bei allem Hang zum Naturalismus verblüfft die Künstlerin immer wieder mit einem scheinbar persönlichen Augenblick, den sie auf den Gesichtern eingefangen hat. Bohlmanns Heldinnen liegen digital bearbeitete Bilder zugrunde, die durch ein spannungsvolles Ineinander von Maschinen- und Handstickerei entstanden.

Rüdiger Knott, ehemaliger NDR-Mann, reiht sich ein in die Tradition des "objet trouvé", auch er bedient sich des Gebrauchten, Gefundenen und Aufgelesenen. Von seinen Streifzügen in Hafen- und Industriearealen bringt der Künstler Fundstücke mit, die er zu kunstvollen Objekten und Assemblagen verdichtet. Beide Künstler der Ausstellung erzählen mit dem Faden Geschichten.

Die Vernissage von "Fadenfrauen und Seemannsgarn" ist am Donnerstag, 6. Mai, 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 23. Mai, Sa. und So. von 16 bis 18 Uhr, Schwarzenbergstraße 42.