Mehr als 3500 Menschen hatten Spaß beim 19. Internationalen Kinderfest in Wilhelmsburg

Wilhelmsburg. Der Duft von Börek und türkischer Pizza zog über das Rotenhäuser Feld, die Sonne strahlte vom Himmel, und es war ganz viel Kinderlachen zu hören. Mehr als 3500 Menschen kamen am Sonnabend zum 19. Internationalen Kinderfest nach Wilhelmsburg.

Ob Clowns, Kletterfelsen, Hüpfburg, Mini-Playback-Show, Rollenrutsche, Schminkstände, folkloristische Tänze und leckeres Essen: Den Kindern, Eltern und Großeltern der größten Flussinsel Europas wurde so ziemlich alles geboten, was sie sich von einem Kinderfest wünschen.

"Das Fest ist längst zu einer Party der ganzen Insel geworden - und kaum eine zweite Veranstaltung spiegelt den multikulturellen Charakter des Stadtteils so gut wider wie dieses Fest", sagte Serdar Bozkurt vom Türkischen Elternbund. Und auch der Leiter des Hauses der Jugend Wilhelmsburg, Uli Gomolzig, war selig: "Dieses Fest wird von Jahr zu Jahr bunter und hat eine große Bedeutung für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen. Hier feiern Türken, Deutsche, Spanier, Afrikaner, Polen, Russen gemeinsam friedlich zusammen. Das Fest verbindet die 130 Nationen, die auf der Elbinsel leben. So viele Menschen wie dieses Jahr sind hier noch nie zusammengekommen."

Vor einigen Attraktionen bildeten sich am späten Nachmittag lange Schlangen: Wer die Kletterwand hinauf oder auf der Hüpfburg springen wollte, der musste bis zu einer halben Stunde warten. Und wer hoch hinaus wollte, der konnte Wilhelmsburg aus elf Meter Höhe von einer Hebebühne aus betrachten - Birte Friedrich (38) und ihre Tochter Lauren (13) warteten eine Dreiviertelstunde, bis der Kranführer sie in nach oben hievte.

"Bei diesem Kinderfest ist für Klein und Groß etwas dabei", sagte Birte Friedrich. Ihre Tochter fand das Kinderfest "schön, aber sehr voll".

Einer der Höhepunkt des Internationalen Kinderfestes waren die farbenprächtigen Tanzdarbietungen von Wilhelmsburger Kindern und Jugendlichen. Besonders viel Beifall bekamen die Mädchen und Jungen der türkischen Formation Akcaabat Horunu, die mit folkloristischen Tänzen vom Schwarzen Meer brillierten. Aber es gab auch Hiphop auf Englisch und Musik aus Bulgarien, Spanien und Russland.

Ayse Cinbirt, 35, und Fatma Kalayci, 23, aus Wilhelmsburg verkauften leckere, selbst gemachte Börek, türkische Pizza und Poaca mit Schafskäse gefüllt. Fatma war schon als Kind mit ihren Eltern zum Kinderfest gegangen und sagte, "dieses Fest ist noch besser und bunter geworden, weil es noch mehr Spielangebote gibt".

Eröffnet wurde das Internationale Kinderfest traditionell mit der deutschen und der türkischen Nationalhymne. Der Erste Vorsitzende des Türkischen Elternbundes, Serdar Bozkurt, begrüßte alle Besucher auf Türkisch und dann auf Deutsch. Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) sagte, "dass viele Kinder auf den Elbinseln einen Migrationshintergrund haben. Doch das ist eben ein Hintergrund. Unser gemeinsamer Vordergrund ist Hamburg, ist der Bezirk Mitte, ist Wilhelmsburg. Hier leben wir gemeinsam, hier arbeiten wir gemeinsam und hier sollten wir auch gemeinsam feiern."

Das Internationale Kinderfest in Wilhelmsburg wird immer um den 23. April herum gefeiert. Diesen Tag hatte der türkische Staatspräsident Atatürk im Jahr 1920 bei der Parlamentseröffnung zum Feiertag für Jungen und Mädchen erklärt - nach dem Motto: "Unsere Kinder sind unsere Zukunft."