Der Präsident der Polizeidirektion Lüneburg sieht keine Notwendigkeit für zusätzliche Polizisten in der Gemeinde Neu Wulmstorf.

Neu Wulmstorf. - "Auf die Frage, ob man das Personal an der Polizeistation aufstocken könne, lautet die objektive Antwort: nein!", sagte Friedrich Niehörster am Donnerstagabend im Neu Wulmstorfer Gemeinderat. Damit dürfte sich das Thema einer "Rund-um-die-Uhr-Wache" in der Gemeinde erledigt haben.

Aus Sicht der Polizei gilt Neu Wulmstorf als "sicherer Bereich". Die Aufklärungsquote bei Straftaten sei den Jahren 2000 bis 2009 von 28 Prozent auf 51,66 Prozent gestiegen. Laut Friedrich Niehörster sei eine "gefühlte Unsicherheit" in der Neu Wulmstorfer Bevölkerung unbegründet. Der Polizeipräsident untermauerte diese Einschätzung in einem Vergleich mit der Samtgemeinde Tostedt, die in Größe und Struktur der Gemeinde Neu Wulmstorf ähnelt. Während sich in Neu Wulmstorf pro Jahr 1357 Straftaten ereignen, das ist der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre, sind es in Tostedt 2146. Dabei habe die Polizeistation in Tostedt mehr Personal: Dort sind es 21 Beamte, in Neu Wulmstorf 15.

Die Sondersituation Neu Wulmstorfs als Grenzgemeinde zum Ballungsraum Hamburg sieht der Polizeipräsident anders als die Fraktionen im Gemeinderat nicht als Nachteil. "Die Hamburger Polizei hilft uns mit großen Stärken", sagte Niehörster. Die Landesgrenze zu Hamburg und die Kreisgrenze zum Landkreis Stade seien bei der Polizeiarbeit kein Hindernis. Neu Wulmstorf liege wegen der Nähe zur Polizei in Neugraben (4,3 Kilometer) und Buxtehude (9,6 Kilometer) in einer "glücklichen Geometrie".

Jede frei werdende Stelle an der Polizeistation Neu Wulmstorf werde wieder besetzt - das sagte Friedrich Niehörster auf Nachfrage von Bürgermeister Wolf Rosenzweig (SPD) zu. Und dass das Schulwegsicherungstraining für Erstklässler ausfällt, wie Joachim Franke (Grüne) kritisierte, soll sich laut dem Polizeipräsidenten nicht wiederholen.