Rund 3,7 Millionen Euro sollen ab 2015 jährlich in der Region bleiben, wenn das Ausbildungszentrum Luhmühlen (AZL) zum Pferdesport-Zentrum ausgebaut ist. Etwa 185 neue Arbeitsplätze könnten in Luhmühlen entstehen. Und das neue Pferdezentrum dürfte ab 2015 Gewinne einfahren.

Winsen. - Zu diesem Ergebnis kommen die beiden Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Birgit Weiher und Prof. Dr. Henning Kontny in ihrem Businessplan, den sie in der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landkreises Harburg vorstellten. Die Gutachter rechneten sogar mit einer hundertprozentigen Umsatzsteigerung, machten andererseits aber auch klar: Würde das AZL nicht zum Pferdesport-Zentrum ausgebaut, stünde der Landkreis in wenigen Jahren wieder vor einem defizitären AZL in Luhmühlen. "Eine solche Umsatzsteigerung ist zwar sehr ambitioniert, aber wir denken, sie ist durchaus realistisch. Es gibt viele Ausbildungszentren in Deutschland. Sie wären die ersten, die ihr AZL in die Unabhängigkeit schicken und daraus einen Leuchtturm für den Pferde-Tourismus machen würden", sagte Prof. Dr. Birgit Weihe.

Der Kreistag hatte im Vorwege, als es um die Ausbaupläne in Luhmühlen ging, bereits beschlossen, Luhmühlen mit jährlich rund 19 000 Euro zu unterstützen. Ebenso beteiligt sich der Landkreis Harburg, wie auch der Landkreis Lüneburg an den Kosten für den neuen Geschäftsführer (die Harburger Rundschau berichtete). Aus diesem Grund kam die Anregung der Kreispolitik, sich einen Business-Plan vorlegen zu lassen. Allerdings hatte es die Kreisverwaltung versäumt, den Ausschussmitgliedern zur Präsentation des Planes auch die genauen Zahlen, auf denen die positiven Berechnungen für Luhmühlen basierten, noch vor der Sitzung zur Verfügung zu stellen.

Am Rande der Ausschusssitzung wurde die Kritik laut, den Berechnungen lägen falsche Zahlen zu Grunde. So gehe der Kreistagsbeschluss, Luhmühlen jährlich zu fördern bis 2014, während die Gutachter eine Förderdauer bis 2015 eingerechnet hätten.