Richtfest im Heimfelder Villengebiet in der Straße Am Waldschlösschen 26. Der Harburger Bauinvestor Matthias Wolpers (Wolpers & Partner) hatte alle sechs Wohnungskäufer, die voraussichtlich im Sommer ihr neues Domizil bezugsfertig übernehmen werden, zur Feier eingeladen.

Harburg. Gleich um die Ecke am Haselhain errichtet Wolpers nach den Plänen des Hamburger Architekten Norbert Riesel eine ähnliche Stadtvilla, mit allerdings nur drei Wohneinheiten. Die Neubauten befinden sich in ihrer Größe durch Ausnahmegenehmigungen zwar an der Obergrenze des gültigen Baustufenplans, der jetzt fertig gestellte Rohbau Am Waldschlösschen fügt sich dennoch unaufdringlich in die Umgebung ein.

Bewohner des Heimfelder Villengebiets hatten vergangenes Jahr - wie berichtet - gegen die Genehmigung der Baugröße geklagt. Das Verwaltungsgericht wie anschließend auch das Oberverwaltungsgericht hatten die Genehmigung der Bauanträge durch das Bezirksamt jedoch für Rechtens erklärt. Doch nun wollen Verwaltung und Bezirkspolitiker den Antragstellern von Neubauten im Villengebiet zwischen Hugo-Klemm-Straße, Meyers Park und Milchgrund von vornherein einen Riegel für die Anzahl der Wohnungen vorschieben. Maximal zwei Wohnungen pro Haus, lautet die grobe Marschrichtung. Richtig, es geht nicht um die Größe der Häuser, sondern um die Zahl der Menschen, die sich künftig im Villengebiet eine Wohnung zulegen können. Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung hatte dazu Anfang März einen Antrag für ein vereinfachtes Bebauungsplanverfahren beschlossen, das die Wohnungsanzahl reglementieren soll. Voraussichtlich im Herbst werden Bewohner des Villengebiets in einer Plandiskussion ihre Stellungnahme abgeben können.

Wolpers spricht von einer "Zwangsenteignung" der Grundstücksbesitzer, die ihre Grundstücke nicht mehr angemessen bebauen können. Wolpers will eine Initiative gründen, um die Entwicklung zu stoppen. Der Unternehmer plant auch einen Villenbau am Corduaweg. Dort wurden ihm bei gleicher Gebäudegröße bereits statt vier nur zwei Wohneinheiten genehmigt. Wolpers Rechtsanwalt Jan de Haan: "Wir reichen Widerspruch und Klage gegen die Zurückstellung des Bauantrags ein." Wolpers entrüstet sich in der Angelegenheit über das Vorgehen von Verwaltung und Politik: "Die Stadt wünscht einerseits zahlungskräftige Einwohner, andererseits werden sie abgewiesen. So kann das Niveau der Harburger Innenstadt nicht aufgewertet werden und es werden weiter Geschäftshäuser leer stehen.