Ein weiterer Schritt in Richtung “modernere Heidebahn“ ist gemacht. Seit Dienstagmorgen verkehren die Züge zwischen Buchholz und Bennemühlen (bei Hannover-Langenhagen) wieder planmäßig.

Buchholz. Der zweite Teil der Erneuerungsarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Schneverdingen und Handeloh ist abgeschlossen. Ziel der Modernisierung: Reisezeitgewinn. Diesem Zeitgewinn könnten langfristig aber auch Haltestellen zum Opfer fallen.

Spätestens nach Fertigstellung der kompletten, 100 Kilometer langen Linie im Jahr 2014 sollen alle Haltepunkte auf den Prüfstand, teilt die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mit.

Vorerst müssten Heidebahn-Reisende zwar nicht fürchten, auf Haltestellen verzichten zu müssen - alle bisherigen Haltestellen werden auch in den neuen Fahrplan Eingang finden.

Aber diskutiert wurde unter anderem die Schließung der Bahnhöfe Wintermoor, Büsenbachtal und Suerhop. Denn die aktuellen Passagierzahlen von 150 (Suerhop), 90 (Büsenbachtal) und 80 (Wintermoor) reichen nicht aus. Wie alle Haltepunkte müssen diese Stationen langfristig 200 Passagiere täglich nachweisen, um weiterhin Bestand zu haben.

Abgesehen davon verliefen auch die aktuellen Arbeiten nicht problemlos. So wurde die Asphaltierung von vier Buchholzer Bahnübergängen (Lohbergenweg, Lohbergenstrasse, Tostedter Weg und Ahornweg) verschoben. Die gesamte Neubaustrecke (im November wurde der erste Abschnitt vollendet) konnte nicht mit Schotter "nachgestopft" werden, wie es im Fachjargon heißt. Eigentlich wollte die Bahn den ruhenden Bahnverkehr während des zweiten Bauabschnitts nutzen - daraus wurde allerdings nichts.

Schuld war ein Schotter-Engpass. Die benötigten 900 Tonnen konnten nicht per Zug herangeschafft werden. "Wir haben das Material nicht bekommen, weil es im gesamten Streckennetz große Bauarbeiten gab", sagt Projektleiter Mattias Oetting von der Bahntochter DB Projekt Bau.

Laut Oetting werden die "Stopfarbeiten" im Juli nachgeholt, während der nächtlichen Ruhezeiten der Bahn.

Vereinzelt könne es dann zu Behinderungen kommen. Im Oktober soll dann regulär der dritte Bauabschnitt in Angriff genommen, die Strecke wiederholt geschlossen werden.

Die Arbeiten in der Nordheide sind Bestandteil der kompletten Ertüchtigung der etwa 100 Kilometer langen Heidebahn. Das Gleis wird für rund 100 Millionen Euro von der Deutschen Bahn neu gebaut, damit Züge dort künftig mit Tempo 120 statt wie bisher mit 80 Kilometern pro Stunde fahren können. Schwellen und Schienen der Strecke liegen seit dem Jahr 1958.