Schöne, neue Uni-Welt: Warum nicht endlich den brach liegenden, ehemaligen Güterbahnhof am Schellerdamm bebauen und einen Hafen-Campus einrichten? Das fragen sich Harburgs Sozialdemokraten.
Harburg. "Das wäre doch die Lösung vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Kosten für die HafenCity-Universität und außerdem könnte mit der Verlagerung von Fachbereichen an den Schellerdamm der Uni-Standort Harburg gestärkt werden", so Jürgen Heimath, Vorsitzender der SPD in der Bezirksversammlung.
Die Idee ist indes nicht neu, denn bereits im Rahmen einer Diskussion um den Bebauungsplan Harburg 59 vor einigen Jahren wurde der Hafen-Campus vorgeschlagen. Grund genug für Heimath und seine Genossen, eine Anfrage an den Senat zu stellen, ob die Idee nicht doch noch realisiert werden könnte. Denn: "Jeder Standort in Harburg ist billiger als in der Hafencity. Und es soll ja gespart werden."
Die Antwort der Wissenschaftsbehörde verblüfft. "Damit haben die sich gar nicht erst abgegeben", berichtet der SPD-Chef. Stattdessen befasste sich die Wissenschaftsbehörde mit dem TU-Umbau der Schwarzenbergkaserne. Heimath: "Dass sich Harburg ernsthaft als HCU-Standort bemühen könnte, damit hat man in der Verwaltung nicht gerechnet."
Und das hat man bei der Behörde für Wissenschaft und Forschung auch gar nicht vor. "Die Pläne für die HafenCity-Universität sind bekannt, und es besteht kein Anlass dafür, dass hier Fachbereiche herausgelöst werden. Das macht auch gar keinen Sinn", so Behördensprecher Timo Friedrichs. Stattdessen klärten die Verwaltungsmitarbeiter darüber auf, dass keine aktuellen TU-Erweiterungspläne vorliegen und sich entsprechende Maßnahmen mit den Umbauten des Kasernengebäudes an der Schwarzenbergstraße erschöpft hätten. Wichtigstes TU-Ziel sei die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge - eben eine qualitative Offensive, "zu der auch Kooperationen mit Mathematik-Fachbereichen gehören könnten", so Friedrichs. Weiterer Diskussionsbedarf bestehe nicht. "Eine Unverschämtheit, wir sind doch keine Witzfiguren. Es ist ein wichtiges Anliegen, unseren Universitätsstandort zu stärken", so Heimath. Behördenschelte muss sich auch Ralf Dieter Fischer, CDU-Fraktionschef, gefallen lassen. "Sehr wohl wurde Harburgs CDU über die Abänderung der Kasernenfassade informiert. Längst hätte Fischer sein Veto einlegen können", so Friedrichs.