Stolz behaupten wir von uns, freie Menschen zu sein. Wer ist nicht der Meinung, er könne frei über alles entscheiden? Niemand könne ihm in eine Sache reinreden. Nun ja, geben wir nach etwas Nachdenken zu. Da gäbe es natürlich doch die eine oder andere Einschränkung.

Zum Beispiel die Gesetze oder auch die Hierarchie. Der Vorgesetzte habe eben mehr Entscheidungsfreiheit als sein Mitarbeiter. Sachzwänge nennen wir das dann. Die Umstände spielen also eine Rolle. So wie ich es dieser Tage unfreiwillig auf dem Rathausplatz mit anhörte. Dort, wo sie sich gewöhnlich treffen, jene Typen mit viel Zeit. Stieß dort doch einer neu zu einer Gruppe, die ihn erstaunt fragte: "Wie siehst du denn aus?" Lapidar antwortete der: "Das ist wegen der Umstände!" "Mensch, du warst ja beim Friseur", ein anderer. "Ja, das ist auch wegen der Umstände", seine Antwort. "Deine Hose ist ja auch frisch gewaschen". "Ja, wegen der Umstände". Plötzlich ging einem ein Licht auf: "Ist deine Frau nach Hause gekommen?"

Als er bejahte, waren alle ganz Happy. Hatten sie doch nun einen Grund, einen zu heben. Einer erbot sich sogleich, die entsprechenden Biere zu besorgen. "Ne, das geht nicht", sagte unser Freund, "wegen der Umstände! Meine Frau kocht nämlich gerade Mittag und da muss ich rechtzeitig zu Hause sein."