Michael Richter, Betriebsratsvorsitzender von Karstadt-Harburg, war dabei, als Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg sich nach der Gläubigerversammlung des Karstadt-Unternehmens in Essen optimistisch zeigte.

Harburg. Im Ringen um die Zukunft der Warenhauskette hat Görg einen Etappensieg errungen - die Gläubiger stimmten seinem Insolvenzplan zu. Grund zum Feiern gibt es dennoch noch lange nicht. Denn wie Görg zum Schrecken von Richter gegenüber Medien äußerte, bleibt die Karstadt-Rettung ein "Ritt auf der Rasierklinge", denn ein Investor muss erst noch gefunden werden. Bis zum 23. April, 17 Uhr, hat Görg Zeit, einen Käufer zu präsentieren. Obwohl potenzielle Interessenten noch nicht bekannt sind, geht Richter mit "einem guten Gefühl" in die Zukunft. Angst, dass Karstadt ein ähnliches Schicksal droht wie die Arcandor-Schwester Quelle hat er nicht. "Karstadt ist ein Traditionshaus. Das werden sie schon nicht über die Klinge springen lassen. Da bin ich mir sicher."

Viele der 220 Harburger Mitarbeiter haben es miterlebt, als Quelle an der Lüneburger Straße geräumt wurde. Stück für Stück. Sie haben auch davon erfahren, wie vor einigen Monaten das Karstadt-Haus in Kiel am Alten Markt seine Pforten schließen musste. "Wir sind besser aufgestellt als Quelle. Gerade wir in Harburg haben treue Kunden und machen gute Umsätze." Und dafür würden die Mitarbeiter kämpfen. Tag für Tag.