Prüfend schaut der Restaurator Stefan Lasch-Abendroth auf das Oberteil der mächtigen Kupferfigur. “Der Soldat soll äußerlich so bleiben, wie er ist.

Veddel. Wir werden die Deformierung am Gewehr nicht reparieren und auch nicht die Einschussstellen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber der Soldat braucht im Inneren ein neues tragendes Gestell."

Das Harburger Denkmal "Verwundeter Soldat" ist derzeit zur Frischzellenkur auf dem Veddeler Werksgelände der Aurubis AG. Genauer gesagt: Zwei halbe Soldaten, denn das "Soldatendenkmal" ist zweigeteilt. Das Oberteil steht draußen hinter der Stahlbauhalle, das Unterteil in der Stahlbauhalle. Mit dem 1600 Kilogramm schweren Unterteil werden der Restaurator, seine Assistentin Petra Schade und die beiden Aurubis-Azubis Christian Scherner (18) und Philipp Schuback die meiste Arbeit haben: Er bekommt ein neues Gestell aus Chrom-Nickelstahl. "Wir entfernen den inneren Bügel vom Vorder- zum Hinterbein und ersetzen ihn durch einen neuen Bügel", sagt Stefan Lasch-Abendroth. Auch den Beton im Innern entfernt das Quartett. "In den restaurierten Soldaten kommt ölgebundener Formsand, der zieht keine Feuchtigkeit", sagt der Architekt des Kirchenkreises Hamburg-Ost, Andreas Harriefeld.

Seit September 2008 war das "Soldatendenkmal" vor der St. Johanniskirche an der Bremer Straße einsturzgefährdet und wurde eingerüstet - als besonders instabil galt sein linker Stiefel, der korrodiert war. Im Oktober 2009 wurde die 4,80 Meter hohe Skulptur in zwei Teile getrennt und zum Kupferhersteller Aurubis transportiert.

Rund 47 000 Euro kosten die Restaurierungsarbeiten für den "Verwundeten Soldaten". 27 400 Euro gibt die Stadt Hamburg, 15 700 Euro die Kirchengemeinde St. Trinitatis und 4000 Euro das Denkmalschutzamt. Im Januar hatte die Hamburger Bürgerschaft 100 000 Euro aus dem Sonderinvestitionsprogramm für den "Kunstpfad Harburg" zur Verfügung gestellt - weitere 100 000 Euro sollen im Sommer folgen. Das Geld beantragt hatten die CDU-Abgeordnete um Lydia Fischer (Süderelbe).

Das von Hermann Hosaeus 1932 geschaffene "Soldatendenkmal" ist eines von 27 Kunstwerken des "Kunstpfads Harburg". Mitte bis Ende Mai soll der Soldat wieder in Harburg stehen. Danach ist der Thörl-Brunnen an der Reihe.