Entspannung pur genossen mehr als 60 Gäste im “Stellwerk“ zum Ausklang des letzten regulären Arbeitstages vor dem langen Osterwochenende.

Harburg. Während Tausende am Abend des Gründonnerstags eine unfreiwillige Rast in den vielen Autoschlangen der Region machten, war der Besuch in dem Veranstaltungsraum viel mehr als ein sinnvoller Zeitvertreib auf dem Harburger Bahnhof.

Auf der Bühne stand mit dem Entertainer Taco (54) nämlich ein echtes Allroundtalent in Sachen Stimmungslagen. Angenehme Melancholie versprühte der Schauspieler und Profimusiker zu Beginn seines mehr als zwei Stunden dauernden Gastspiels mit sehr gefühlsbetonten Evergreens wie "Strangers In The Night" und "Ain't No Sunshine When She's Gone". Lebhafter wurde es auf der Bühne bei den Welthits "Sexbomb" und "New York, New York", die Sänger und Frontmann Taco gemeinsam mit Pianist Stefan Hiller, Schlagzeuger Arne Suter und Frank Skriptschinski am Bass auf seine eigene Art interpretierte. Ebenfalls zur Begleitband "Count8" gehört Frank Meiller.

"Ich arbeite seit mehreren Jahren mit Taco zusammen", erklärt der Dozent für Saxofon und Klarinette an der Akademie für Musik und Kultur, Meiller. "Das aktuelle Taco-Programm 'Swing & Soul' haben wir gemeinsam entwickelt", so der Musikprofi aus Harburg weiter.

Und auch Taco hat Wurzeln im Hamburger Süden: Sein Vater führte das Bekleidungsgeschäft "Ockerse" in der Harburger Innenstadt. Der größte Erfolg des im indonesischen Jakarta geborenen Künstlers war in den 80er-Jahren der Hit "Puttin' On The Ritz". Seine Version des Klassikers von Irving Berlin bildete nach einer souveränen Improvisation wegen eines Ausfalls des Mikrofons auch den Abschluss des Konzerts.

Das Publikum quittierte die Showeinlagen mit viel Applaus. Für die gute Stimmung an den Tischchen im Stellwerk sorgte nämlich nicht allein die musikalische Leistung der Band und die charismatische Soulstimme mit schwarzer Seele, die rein optisch so gar nicht zu dem Weißschopf passt. Taco überzeugte auch mit viel Witz. Zur Geschichte von "Puttin' On The Ritz" sagte er: "Das hat nichts mit Pudding zu tun."