Zugegeben: Kompetenz ist was Feines! Allerdings komme ich manchmal nicht umhin, ein gewisses Kompetenzwirrwarr festzustellen. Es ist nämlich manchmal schwierig, gerade immer die richtige parat zu haben.

Kaum war jüngst meine emotionale Kompetenz gefordert, schon fordert mein Umfeld meine Entscheidungskompetenz heraus und erklärt mir, dass in so vielen Fällen auch meine systemische Kompetenz wichtig sei - in Sachen Wirtschaftskompetenz, Erziehungskompetenz, Medienkompetenz, Kunstkompetenz - und ich höre aufmerksam zu. Aber ich muss darauf verweisen, dass meine Kommunikationskompetenz da nicht allzu hoch ist, und verweise lieber auf eine Anleihe bei meiner Vernetzungskompetenz.

Das bedeutet: Ich kann ganz einfach jemanden empfehlen, der besser bescheid weiß als ich. Im selben Moment fällt mir aber ein: Wenn ich das jetzt sage, setze ich mich und meine Kompetenzen in ein sehr schlechtes Licht, ich erscheine inkompetent - will ich das? Nein.

Also tue ich jetzt ganz einfach mal so, als wisse ich das alles und bemühe meine Sabbelkompetenz und Mitteilungskompetenz. Ob das nützen wird? Ich rede, was das Zeug hält, und merke von Wort zu Wort, wie mein Kompetenzgefühl ansteigt! Ich und mein Kompetenzgefühl wachsen in kongenialer Weise! So soll es sein. Dies war ein Grundkurs zu der Frage: Die Kunst, sich kompetent zu fühlen! Und ich hoffe, er hat Ihnen allen kompetent vermittelt, wie das ist mit dem Kompetenzwirrwarr.