Unzufrieden sind die Parteimitglieder mit dem Ambiente des Platzes. Besonders die Westseite sollte schöner werden.

Harburg. Randalierende Alkoholiker auf dem Rathausplatz, schlechter Winterdienst und die Diskussion um den Marktstandort: Die CDU Harburg-Mitte, mit 306 Mitgliedern der größte Ortsverband im Hamburger Süden, macht sich Sorgen um "unser schönes Harburg", so die Vorsitzende Helga Stöver.

Während eines Treffens im Gildehaus auf dem Schwarzenberg diskutierten etwa 40 Mitglieder um aktuelle Brennpunktthemen. "Der Markt sollte auf dem Sand bleiben", sagt Manfred Köhler. Nicht jeder Anwesende war zunächst der gleichen Meinung. "Ich gehe jeden Tag zu den Ständen, kaufe Obst und Gemüse ein und treffe Bekannte. Auf dem Rathausplatz ist viel mehr Flair", so Ellen Steffen. Dem stimmt Michael Hagedorn, stellvertretender Vorsitzende, zu, gibt jedoch zu Bedenken, dass im Gegenzug "der Sand veröden würde, wenn die Händler nicht mehr da sind." Er befürchtet, dass dann Edeka und andere Geschäfte, die dort ansässig sind, schlimmstenfalls aufgeben müssten. "Dann ziehen Filialisten und Ein-Euro-Shops ein und wir haben eine Situation wie an der Lüneburger Straße. Das wollen wir am Sand vermeiden", so Stöver und Hagedorn. Sie sehen den Marktbetrieb am Sand als guten, belebten Übergang zum Binnenhafen. "Hier können viele Pendler, die in den Bürohäusern arbeiten, frische Produkte einkaufen. Man muss nur stärker für den Markt werben", so die CDU-Vorsitzende. Dafür solle der Sand eine höhere Aufenthaltsqualität gewinnen als jetzt. Besonders der Westflügel müsse modernisiert werden, damit der Sand attraktiver wird. Das Problem: "Der Grundeigentümer, die Gebäudereinigungsfirma Dieter Gallas, kommt nicht in Gang", so Hagedorn. Das empört viele CDU-Mitglieder. Es solle mehr Druck ausgeübt werden. Das gelte auch für "die vielen Leute, die sich auf dem Rathausplatz treffen, gemeinsam Alkohol trinken und dann Passanten anpöbeln", sagt Stöver. Hier müsse der Ordnungsdienst verstärkt Platzverweise aussprechen. "Diese Trinker ziehen doch die ganze Gegend runter. Kein Wunder, dass niemand auf dem Rathausplatz einen Cafébetrieb eröffnen will. Kunden werden abgeschreckt", so Köhler.

Ein weiterer Dorn im Auge der Christdemokraten: der unzulängliche Winterdienst und die Frostschäden. Hagedorn: "Die Aufträge für Firmen zum Beseitigen von Schnee und Eis in Harburg und Süderelbe - 133 000 Quadratmeter zum Preis von 66 000 Euro - hat das Bezirksamt Mitte vergeben." So richtig gut sei das nicht gelaufen. "Die Betriebe haben nur kassiert und wenig geleistet. Darüber sollte in der Bezirksversammlung diskutiert werden. Es ist nicht das erste Mal, dass der Winterdienst in Harburg zu lax gehandhabt wird", sagt Christel Schmidt. Daraufhin lud Helga Stöver die Mitglieder dazu ein, sich doch zur nächsten Bezirksversammlung, die am Dienstag, 23. März, ab 17.30 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses ausgerichtet wird, einzufinden: "Es ist nicht nur für politisch interessierte Bürger interessant, zu erfahren, wie dort über Harburg-Fragen diskutiert wird." Unter anderem steht auch das Thema Winterdienst auf der Tagesordnung.