Seine Szenarien sind eine Art Mimesis an das Schreckliche: Die Rede ist von H.C. Koglin, der in seinen Schau- oder Guckkästen die Auflösung des Einzelnen ins Kollektiv und in der Masse mit Unmengen von kleinen Modellfigürchen in Szene setzte.

Der Künstler spürt also aufmerksam und seismografisch der beschädigten Fratze der Moderne nach - ihrer Tendenz zur Entindividualisierung, die den Einzelnen verwundet und lädiert in der Masse zurücklässt. H.C. Koglin erweist sich dabei in seinem späteren Werk als ein versierter Psychologie, der der Befindlichkeit unserer Gesellschaft und dem "Unbehagen in der Kultur" als Künstler auf der Spur ist: schmerzvoll einbandagiert, auf der Flucht und eingequetscht in der Masse wirken seine Individuen. Koglins Miniaturwelten sind dabei stets kühl und zugleich voller Ausdruck, sie sind symbolisch aufgeladen und doch von formaler Nüchternheit. Seine Objekte sprechen eine präzise unpathetische und dabei doch ausdrucksvolle Sprache des Leidens. Beeindruckend dieser Chronist unserer Zeit, der in Ahrensburg lebte, an der HfbK studierte und durch eine Zahl von Gruppenausstellung in Hamburg zu Bekanntheit kam. H.C. Koglin, Mensch und Masse, Vernissage am 21. März, 11 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum Sonntag, 18. April, im Kunstverein Buchholz, Kirchenstraße 6, Mi-Sa. 14-17 und So. 11-17 Uhr. Ostern geschlossen.