Ostern steht vor der Tür. Das wurde am Sonnabend beim 20. Hittfelder Ostereiermarkt in der Burg Seevetal nur allzu deutlich. Gut 30 Künstler, zumeist aus dem norddeutschen Raum, präsentierten dort ihre neuesten Kreationen rund ums Ei.

Hittfeld. Da zeigte beispielsweise Barbara Krebs (64) aus Husum, das ein Ei von Zwerghuhn, Ente oder Strauß mit seiner nackten Schale, doch unbedingt ein buntes Kleid zum Anziehen braucht.

Ihr Kunststück: Sie bestickt Leinentuch mit speziellen Stichen in norwegischer Hardanger-Technik und passt das Textil dem runden Eikörper "hauteng" an. "Für ein Straußenei benötige ich gut 60 Arbeitsstunden, für ein Zwerghuhnei acht Stunden", sagt sie, "ich sticke viel beim Fernsehen, die Finger wissen schon, was sie zu tun haben."

Viele Sammler lieben diese Art der Osterdekoration und bezahlen für ein Hardanger-Ei vom Zwerghuhn elf Euro oder vom Strauß sogar 42 Euro.

Noch eine Preisklasse höher liegen die Straußeneier bei Jessica Hagen (36) aus Fleestedt. Sie ist Spezialistin für Scherenschnitt und fertigt bereits seit 21 Jahren allein mit Nagelschere und feinem Scherenschnitt-Papier filigrane Motive, die sie mühevoll auf die bauchigen Eiformen klebt.

Ein derart motiviertes Straußenei ist für 110 Euro zu haben. Zusammen mit ihrer Schwester Claudia Kähler (40) aus Harmstorf zählt Jessica Hagen zu den Organisatoren des Ostereiermarkts in Hittfeld. "Wir zählen jedes Jahr etwa 1500 Besucher", sagt sie stolz, und viele Künstler bestätigen, dass der Hittfelder Ostereiermarkt etwas ganz besonderes ist. Zum 20-jährigen Bestehen des Markts zeigten sich die Aussteller auch spendabel. Jeder verschenkte im Laufe des Tages ein Ei an einen der Besucher.

Die meisten Eier stammen von Geflügelfarmen, sind geleert und gereinigt. Derart künstlerisch noch nicht behandelte Eierschalen gab es am Stand von Claudia Kähler, darunter auch Besonderheiten wie ein von Natur aus glänzend grünes Ei vom Schopf-Tinamu, einer Steißhuhnart.