Sonnenstrahlen, tropfende Eiszapfen, Pfützen überall und freie Straßen. Nach den letzen Monaten eine Wohltat für mich, kann ich doch nicht immer auf das Auto verzichten. Kaum waren Schnee und Eis auf der Fahrbahn verschwunden, ging's sorgloser wieder auf Tour.

Wenn nicht der Fahrer einer großen Limousine an der Stoßstange meines kleinen "Blue" (so heißt mein Polo) geklebt hätte. Den wurde ich erst los, als ich just eine Parklücke entdeckte und mit Schwung hineinfuhr. Etwas anderes blieb mir ja auch nicht übrig, ohne dass mein Verfolger hinten aufgefahren wäre.

Nun hing ich da mit "Blue". Festgefahren in einem hohen Schneehaufen. Hatte ich bisher monatelang jede Rutschpartie auf den Straßen heil überstanden, drohte ich nun, beim Rangieren gegen den vor mir geparkte Wagen zu rutschen. Sehnlichst schickte ich meinen Wunsch ans Universum, dass der fremde Autofahrer endlich kommen und wegfahren oder zufällig jemand mit einer Schaufel vorbeikommen würde. Aber: Keine Schaufel, kein Autofahrer in Aussicht - "es wird wohl dunkel werden, bis ich hier wieder rauskomme", dachte ich.

Da ich niemanden behinderte, wollte ich zwischenzeitlich meinen Einkauf gegenüber erledigen und traute meinen Augen nicht, als ich mich noch einmal umsah: Das vor mir parkende Auto war weg. Meine Chance umzuparken. Danach kaufte ich ein und traute meinen Augen wieder nicht: Neben dem "Blue" war nun ein Mann am Schippen - mit einer Schaufel, die ich vorher doch so dringend gebraucht hätte. "Mal ganz unter uns: Das nächste Mal wünsche ich mir etwas anderes!"