Laut einer Rechtsprüfung müsse die Gemeinde Rosengarten dem Antrag der Discounterkette Lidl stattgeben, die etwa 150 Jahre alte Eiche auf dem früheren Sparmarkt-Geländes an der Hittfelder Straße zur wirtschaftlichen Nutzung fällen zu dürfen.

Klecken. Das bestätigte Rosengartens Bürgermeister Dietmar Stadie (SPD) auf Nachfrage des Abendblatts: "Eine Ablehnung wäre rechtswidrig." Details wird Stadie den Fraktionen im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss am Donnerstag, 11. März, berichten. Bisher war offen, ob die Baumschutzsatzung der Gemeinde Rosengarten das Abholzen der Eiche verhindern könne.

Die Bürgerinitiative (BI) "Nahversorgung Klecken Eckel - Ja, aber richtig!" teilt die Auffassung der Verwaltung nicht. Lidl könne den geplanten Markt mit 799 Quadratmetern Verkaufsfläche (Gesamtgröße: 1100 Quadratmeter) und den vorgeschriebenen 20 Parkplätzen bauen, ohne die Eiche zu fällen, sagt BI-Sprecher Heiko Delventhal. Deshalb sei der Baum durch die Baumschutzsatzung geschützt. Sollte Lidl mehr Parkplätze für notwendig erachten, könne das Unternehmen ein zum Verkauf stehendes Nachbargrundstück erwerben. "Warum", fragt Delventhal, "soll Lidl eine billige Lösung zu Lasten unseres Ortsbildes und unserer Umwelt realisieren dürfen?"

Die BI kritisiert auch die Eile der Entscheidung. Sie verweist auf die Genehmigung der Bauvoranfrage des Discounters. Demnach müsse laut dem Landkreis Harburg über die Fällung erst im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens entschieden werden. Nach Aussage der Gemeinde Rosengarten sei es aber rechtens, dass Lidl einen Fällantrag stelle, obwohl das Unternehmen das Grundstück noch gar nicht erworben habe. Lidl erhält so Rechtssicherheit und gewinnt Zeit, nach einem Grundstückskauf sofort mit dem Bau beginnen zu können. Für einen 799 Quadratmeter großen Markt auf dem früheren Supermarktgelände braucht das Unternehmen keinen Bebauungsplan.