Ein Neubau ist längst überfällig. Die alten Container verrotten zusehends. 1994 startete der Betrieb der Re-EL GmbH. Der Landkreis Harburg ist zu 100 Prozent Gesellschafter des Betriebes.

Dibbersen. Insgesamt 26 ehemalige Landzeitarbeitslose und Hartz IV-Empfänger arbeiten in dem Elektro- und Elektronikrecycling-Betrieb bei Dibbersen. Kurz nach Betriebsgründung fing der Betrieb bereits an, schwarze Zahlen zu schreiben. Das Konzept, Langzeitarbeitslose in Beschäftigung zu bringen, ging auf. Inzwischen gehören zur Re-EL GmbH auch vier Möbelscheunen im Landkreis. Auch hier werden ehemalige Langzeitarbeitslose beschäftigt. Geschäftsführer ist Geraldo Grottke. Nach einem schwachen Geschäftsjahr 2009 sind Grottke und Reiner Kaminski, Leiter Fachbereich Soziales beim Landkreis Harburg, für das laufende Jahr wieder zuversichtlich, was die Erlöse des Betriebes angeht.

Auch aus diesem Grund stand die Entscheidung, die teilweise mehr als 25 Jahre alten Container, in denen die Büros, die Sanitärräume und die Aufenthaltsräume der Mitarbeiter untergebracht sind, endlich durch einen Neubau aus Stein zu ersetzen. Grottke: "Die Container, die wir damals schon gebraucht übernommen hatten, sind den Mitarbeitern nicht mehr zuzumuten. Sie sind an manchen Stellen durchgerostet. Im Sommer heizen sie sich auf, im Winter ist es bitter kalt, weil nach all den Jahren die Isolierung hin ist."

Reiner Kaminski: "Wir wollen endlich für die Mitarbeiter, die sich hier immerhin täglich aufhalten und ihre Arbeit machen, vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen. Wir haben lange hin und her überlegt, haben uns Angebote reingeholt. Wir haben auch überlegt, ob es vielleicht kostengünstiger wäre, neue Container zu mieten", sagt Kaminski. Mit Baukosten von rund 200 000 Euro rechnen Grottke und Kaminski, nachdem sie sich mehrere Angebote eingeholt haben.

Diese Investitionssumme könnte die Re-EL GmbH keinesfalls aus eigener Kasse aufbringen. Also braucht die GmbH die Entscheidung aus dem Kreistag, dass der Landkreis Harburg in den nächsten zehn bis 15 Jahren weiter seine Anteile an Re-EL behält. Das würde der Bank, bei der Grottke den Kredit für den Neubau aufnehmen würde, als Sicherheit dienen. "Wenn alles gut geht, dann könnten wir schon jetzt im Frühjahr damit anfangen, die alten Container erst einmal beiseite zu schieben. Der Neubau soll dort gebaut werden, wo die alten Container jetzt stehen. Damit der Betrieb weiter laufen kann, würden wir die Container in der Bauphase als Übergangslösung benutzen", so Geraldo Grottke. Er und Kaminski rechnen mit einer Bauzeit von etwa drei Monaten, bevor die Mitarbeiter die neuen Räume beziehen können.

Der Sozialausschuss hat dem Kreistag bereits empfohlen, dem Projekt zuzustimmen. In seiner heutigen Sitzung im Hotel Zum Meierhof in Tostedt, sie beginnt um 15 Uhr, wird nun der Kreistag darüber entscheiden, ob er Gesellschafter des sozialen Betriebes Re-EL GmbH bleiben wird und damit Grottke und Kaminski grünes Licht für die Kreditaufnahme gibt.