Es darf gesägt werden. Kurz vor Ostern kommen die Eigenheim-Besitzer auf die Idee, überflüssiges Grünzeug aus ihren Gärten zu verbannen. Gut so, sagen manche. Es muss Platz für Neues her. Licht und Luft geschaffen werden.

Plötzlich verändern sich die Aussichten. Wo im Vorjahr noch die Kirschpflaume zum letzten Mal ihre inzwischen spärlichen Blätter und Blüten trieb, darf sich nun der Blick weiten. Und was sehen wir? Die Hintergärten der rückwärtigen Nachbarschaft. Buden und Mülltonnen. Grill und Gartengeräte. Abgestelltes. Irgendwo muss das Zeug ja hin. Jeder hat so seine Schmuddel-Ecken. Was dem einen sein rückwärtiger Garten, ist dem anderen seine Sammelsurium-Schublade.

Die Inhalte kennen wir. Gummibänder und Büroklammern, Korken und Klipse. Man weiß ja nie, wann man was wieder gebrauchen kann. Hat man eines Tages den Krimskrams der Schubläden doch entsorgt, wird man bald darauf garantiert von befreundeten Kindergarteneltern gefragt, ob man seine Korkensammlung spenden könne. Übertragen auf die frei gesägten Gärten hieße das: Zweige und Äste behalten. Den örtlichen Hort anrufen und fragen, ob Bastelbedarf besteht. Man könne einiges beisteuern. Ganz klein zersägt und in rauen Mengen.