Wer betreibt künftig die 4000 städtischen Winsener Straßenlampen? Wie könnten sie wirtschaftlicher betrieben werden? Diese Fragen treiben die Politik der Kreisstadt seit längerem um.

Winsen. Nun wird es konkret. Dem Bauausschuss wurde am Donnerstag ein Gutachten vorgestellt, auf dessen Grundlage drei Modelle erarbeitet wurden. Noch ist unklar, für welchen Vorschlag sich die Politik entscheiden will, die Fraktionen meldeten Beratungsbedarf an. Grundsätzlich stehen folgende Modelle zur Wahl:

Beim Dienstleistungsmodell überträgt die Stadt einzelne Leistungen (Reparatur, Wartung) auf die Stadtwerke. Die Verantwortung bleibt bei der Stadt, sie trägt auch das wirtschaftliche Risiko. Das ist der Status quo in Winsen.

Das Betriebsführungsmodell sieht vor, als Betreiber die Stadtwerke einzusetzen, die alle anfallenden Arbeiten an der Straßenbeleuchtung erledigen und der Stadt in Rechnung stellen. Den Strom bezieht weiterhin die Stadt, die Lampen bleiben ebenfalls in ihrem Eigentum. Investitionen wie Neubauten werden auch von der Verwaltung erledigt.

Beim dritten vorgeschlagenen Modell, dem Betreibermodell, überträgt die Stadt die Anlagen an die Stadtwerke, die die erforderlichen Neuinvestitionen im Auftrag der Stadt schultern. Die Stadt bezahlt das, damit sie weiterhin Erschließungsbeiträge von Anwohnern verlangen kann. Danach werden die Anlagen an die Stadtwerke übergeben, die dann in ihrem Anlagevermögen aktiviert werden.

Die Verwaltung favorisiert das Betriebsführungsmodell, um weiterhin Eigentümerin zu sein. Steuerliche Gründe, so Bauamtsleiter Andreas Mayer, würden dieses Modell ebenfalls nahelegen. In allen drei Fällen würde die Verkehrssicherungspflicht ohnehin bei der Stadt bleiben. Nach derzeitigem Stand werden in den kommenden fünf Jahren 290 000 Euro per anno fällig, um die Lampen in Schuss zu halten. Diese Summe ist kalkuliert, um etwa die 2300 bestehenden Natrium-Dampflampen gegen zeitgemäßere Leuchtstoffe wie Quecksilber-Dampflampen oder LED-Technik auszutauschen.