Das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf hat seinen Museumsladen ausgebaut und ihm eine neue Fassade gegeben. Die 99 Jahre alte Jugendstil-Einrichtung stammt aus einem früheren Kolonialwarengeschäft in Marburg (Hessen).

Ehestorf. Ein Café ist hinzugekommen, so dass die Gesamtfläche von ursprünglich 120 Quadratmetern auf 230 Quadratmeter, davon sind 150 Quadratmeter Verkaufsfläche, gewachsen ist. Der Fördervereinsvorsitzende Heiner Schönecke schwärmt: "Das ist der schönste Museumsladen Deutschlands."

Nach Abschluss der Umbauarbeiten war gestern Neueröffnung. Ehrengäste waren die früheren Besitzer der Ladeneinrichtung. Liselotte und Wilhelm Althaus haben dem Kiekeberg-Museum das Mobiliar aus dem Jahr 1911 geschenkt. "Ich habe meinem Vater versprochen", sagt Wilhelm Althaus, "dass der Laden nicht zerhackt oder zersägt wird." Ein Tischler und ein Subunternehmer hatten damals eineinhalb Jahre daran gearbeitet. In den Museumsladen ist eine Haustür im Jugendstil aus dem Jahr 1909 integriert. Sie stammt von dem Hof Schütten in Eddelsen und lagerte schon einige Jahre im Museumsmagazin.

Mit seinen Läden am Hauptsitz in Ehestorf und an den Außenstellen in Wennerstorf und Moisburg macht das Freilichtmuseum am Kiekeberg nach eigenen Angaben 350 000 bis 380 000 Euro Umsatz im Jahr. In Zukunft bildet der Museumsladen den Übergang von dem Freilichtmuseum zum geplanten Agrarium, eine Art Science-Center für Landwirtschaft und Ernährung.

Neue Ladenleiterin ist seit November die Bankkauffrau Sandra Kramer (39). Sie sucht ständig Produkte mit Geschichte, hergestellt wie zu Großmutters Zeiten. Solch ein Wert, wie sie sagt, sind zum Beispiel Schokoladennudeln, die zum Dessert mit Vanillesoße verspeist werden.