In Winsen zeichnete Bürgermeisterin Angelika Bode fünf besonders engagierte Ehrenamtliche mit dem Luhekiesel aus.

Winsen. "Fast niemand bemerkt von sich aus das Verdienst eines anderen", zitierte Bürgermeisterin Angelika Bode (parteilos) am Mittwochabend den Schriftsteller Jean de la Bruyére. Und was vor 300 Jahren galt, sei heute nicht anders, gerade was das ehrenamtliche Engagement angeht. Damit diese Menschen aber nicht vergessen werden, habe es sich die Stadt Winsen zum Ziel gemacht, Bürger, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, zu ehren. Am Mittwochabend wurde zum elften Mal der Luhekiesel im Wirtshaus im Marstall an drei engagierte Winsener verliehen.

Günther Hohmann (66) kümmert sich seit der Landesgartenschau 2006 um die Luhegärten, leitet den Arbeitskreis Gartenpflege, dem gut 30 weitere Helfer angehören. Der pensionierte Polizist koordiniert die Arbeitseinsätze zur Pflege der Gärten und die Aktionen, in denen Tulpenzwiebeln und Dahlienknollen ausgebracht werden. "Dass er sich so für die Luhegärten einsetzt, dafür hat er bei mir einen Sympathievorschuss", gab Angelika Bode in ihrer Laudatio zu. Jeder wisse ja, wie viel ihr an den Gärten liege.

"Aber auch Peter Dederke (61) hat sich für die Stadt außerordentlich verdient gemacht", betonte Bodes Stellvertreter Dieter Bender (SPD) in seiner Rede. Die Liste seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten schien abendfüllend: Er ist unter anderem Schatzmeister und Schriftführer im Förderverein Kiekeberg, Vorstand der Stiftungen St. Georg und Girowi, außerdem ehrenamtlich tätig im MTV Pattensen, im Faslamsverein Pattensen und mehr als 40 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr Pattensen. Aber für den Luhekiesel nominiert wurde der gebürtige Pattensener vor allem wegen seiner Chronik "Pattensen - Ein Dorf am Rande der Geest" und seiner Chronik über den MTV Pattensen. Wodurch so viel Engagement erwächst? "Bei mir liegt es in der Familie", betonte Peter Dederke, "mein Vater war auch schon 18 Jahre lang im Vorstand des Sportvereins."

Der dritte im Bunde war Helmut Backhaus (68), der sich über fünf Jahrzehnte zum Wohle der Gemeinschaft engagiert habe. "Schwerpunkt seines Engagements ist die freiwillige Feuerwehr, der er seit 1963 angehört", so Angelika Bode. Neben der Feuerwehr galt sein Einsatz dem Ortsteil Scharmbeck, dem er sich verbunden und verpflichtet fühlte. Bei der Gemeinde Seevetal lange Zeit für den Hochbau verantwortlich, habe er sein Fachwissen in Scharmbeck überall dort einfließen lassen, wo gebaut wurde, so Angelika Bode. Der MTV Scharmbeck habe davon profitiert und auch die Feuerwehr, deren Gerätehaus 2009 unter seiner Leitung entstanden sei. "Das alles wäre nie ohne die Unterstützung meiner Frau Margrit möglich gewesen", sagte Helmut Backhaus. Die viele Arbeit möchte er nicht missen.