“Ich trage mich mit dem Gedanken, für die Wahl zur Samtgemeindebürgermeisterin anzutreten“, sagt Dörte Cohrs. Die parteilose Cohrs ist ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Hanstedt, ehemaliges Mitglied der Unabhängigen Nordheide Stimmen (UNS) und Mitglied der Fraktion der Wählergemeinschaft (WG) im Kreistag des Landkreises Harburg.

Hanstedt. Im September 2011 ist Kommunalwahl in Niedersachsen. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Sicher ist allerdings jetzt schon, dass der jetzige Amtsinhaber Volker Hintz (parteilos) dann nicht mehr in Hanstedt antreten wird. Hanstedt steht damit, wie auch die Gemeinde Stelle, die Samtgemeinde Salzhausen und die Stadt Winsen, vor einem Bürgermeisterwechsel.

Nach ihrem Austritt aus der UNS im Mai 2008 hatte Dörte Cohrs auf der Suche nach einer neuen politischen Heimat schon bei der CDU angeklopft. Die Christdemokraten mit einem starken Hanstedter Ortsverband hätten der ehemaligen UNS-Ratsfrau ein recht sicheres Ticket zum Amt der Samtgemeindebürgermeisterin bescheren können. Aber die Gespräche blieben ergebnislos. "Natürlich hätte Frau Cohrs über die CDU beste Chancen, aber der Kandidat der CDU muss mehr können als repräsentieren". heißt es aus CDU-Kreisen.

Insider räumen Dörte Cohrs einen großen Bekanntheitsgrad in Hanstedt ein. Aber in den übrigen Gemeinden der Samtgemeinde dürfte die gelernte Köchin es weitaus schwerer haben, die nötigen Stimmen bei einer Wahl zu bekommen, insbesondere dann, wenn sie als unabhängige Kandidatin antreten sollte. Eine Rückkehr zu den einstigen politischen Weggenossen in der UNS schließt die Hanstedterin aus. Und an ein Zusammengehen mit der Gruppe aus SPD, FDP und dem ebenfalls unabhängigen Ludwig Riebesehl, der sich vor einiger Zeit mit der CDU überworfen hatte, denke sie, so Cohrs, nicht. Zwar wird sie, nach eigener Aussage, auf Kreisebene von CDU und FDP umworben, aber in Hanstedt traut ihr die CDU das Amt der Samtgemeindebürgermeisterin nicht zu.

In der CDU unterdessen steht fest: Der neue Mann oder die neue Frau an Hanstedts Spitze soll ein Verwaltungsfachmann sein, der in der Lage ist, die Verwaltungsgeschäfte souverän zu führen, und auch auf die Menschen zugehen kann. Das Parteibuch spiele da eine zweitrangige Rolle. Viel wichtiger sei das Profil, so der CDU-Ortsverbandsvorsitzender Hans-Georg Kröger. "Wir haben hier keinen eigenen geeigneten Kandidaten, der diese Voraussetzungen mitbringt. Deswegen haben wir uns bereits an den Landesverband gewendet. Nach den Sommerferien wollen wir einen Kandidaten präsentieren. Denn wenn der von außen kommt, brauchen wir in jedem Fall etwa ein Jahr, um ihn hier in Hanstedt aufzubauen", sagt Kröger. Kröger ist nicht der einzige CDU-Ortsverbandsvorsitzende, der in dieser Sache den Landesverband im Wilfried-Hasselmann-Haus in Hannover um Hilfe bittet. Landesverbandssprecher Torben Stephan: "Hier gehen über das Jahr verteilt immer wieder Initiativbewerbungen ein, von Interessenten für ein solches Amt als Bürgermeister. Die sammeln wir und geben sie bei Bedarf an die Kommunen weiter."

Während der kommenden Mitgliederversammlung der Hanstedter CDU am 11. März jedenfalls wird das Thema Samtgemeindebürgermeister-Kandidat zum Thema gemacht.