Bürgermeister Wilfried Geiger (parteilos) wird nicht formal gerügt. Der entsprechende SPD-Antrag, nach dem der Rat sein Missfallen über die Informationspolitik des Bürgermeisters im Zusammenhang mit der Genehmigung einer Spielstätte im Kabenhof äußern sollte, fand keine Mehrheit.

Buchholz. Auslöser des Antrags war, dass entgegen dem Bebauungsplan eine Spielhalle in das Park- und Geschäftshaus Kabenhof einzieht. Nach SPD-Ansicht habe Geiger dafür eigenmächtig Festsetzungen des Bebauungsplans geändert. Seine Kompetenzen überschritten und den Rat vor vollendete Tatsachen gestellt. Als die SPD das Thema im Rat diskutieren wollte, wurde der Tagesordnungspunkt mit der soliden CDU- und FDP-Ratsmehrheit (22 mögliche von insgesamt 39 Stimmen) abgesetzt, was zu einem Eklat führte. Die SPD-Fraktion verließ die Sitzung, solidarisch folgten Grüne und der Linke Udo Antons. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Niesler nannte diesen Vorgang seinerzeit "undemokratisch". Geiger argumentierte, die Bebauungsplanänderung falle in seine Hoheit, zudem habe er den Rat umfassend über die Sachlage informiert.

Jetzt sollte das Ganze ein Nachspiel haben. Der Rat sollte Geigers Verhalten missbilligen und ihn verpflichten, künftig auch in anderen Angelegenheiten zeitnah und umfassend seiner Informationspflicht nachzukommen. Doch in geheimer Abstimmung votierten 18 Ratsmitglieder gegen den Antrag, nur elf waren dafür, drei enthielten sich.