Grünen-Politiker sehen auch in Zukunft keinen vordringlichen Bedarf für die Verbindung durch den Hafen.

Harburg. Zu laut, zu teuer und kein Bedarf. Manuel Sarrazin, Grüne/GAL-Bundestagsabgeordneter aus Harburg, hält es für wenig realistisch, dass die geplante "Hafenquerspange" vom "weiteren Bedarf" in den "vordringlichen Bedarf" hoch gestuft wird. Sarrazin: "Weder in dem bis 2015 aufgestellten Bundesverkehrswegeplan sehe ich dazu eine Veranlassung noch in der darauffolgenden Planaufstellung." In einem Pressegespräch erklärte Sarrazin: "Als Abgeordneter der Grünen lege ich Wert auf Lärmschutz. Wenn sich der Senat am 23. Februar auf die Südtrasse festlegt, bedeutet dies Lärmbelastungen für die Bezirke Harburg und Mitte, die gelöst werden müssten. Auch reicht es für die Feststellung des Bedarfs nicht aus, einfach nur zu sagen, der Hafenverkehr wird weiter zunehmen. Es ist natürlich notwendig, die Planungsschritte der Südtrasse zu diskutieren. Die Debatte muss aber um den Punkt der Finanzierbarkeit erweitert werden. Der Bund hat ab 2013 die Schuldenbremse zu treten."

Die Hafenquerspange soll die Autobahnen A 1 in Höhe Stillhorn und A 7 im Bereich Moorburg, nördlich des Umspannwerks, verbinden. Dort ist ein Autobahnkreuz geplant, an das zunächst die in der Planung schon fortgeschrittene Stade-Autobahn A 26 anschließen soll. Der Senat befasst sich am 23. Februar vorrangig mit der Linienbestimmung der A 26, damit im Herbst das Planfeststellungsverfahren beginnen kann, legt mit dem Autobahnkreuz an der A 7 zugleich aber auch den Anschlusspunkt für die Hafenquerspange fest. Die im März vergangenen Jahres von Hamburgs Stadtentwicklungs- und Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) vorgestellte südliche Variante der Hafenquerspange sieht im Bereich Stillhorn/Kornweide einen Autobahntunnel vor, im weiteren Verlauf ab Wilhelmsburger Reichsstraße ansteigend über Hohe Schaar zu einer 53 Meter hohen Süderelbebrücke im Bereich Kattwyk/Moorburg, südliche Umfahrung Moorburgs und Anschluss an die A 7/A 26. Sarrazin ahnt hohe Lärmbelastungen, die von einer hoch über die Landschaft geführten Autobahn ausgehen. "Der Harburger Binnenhafen dürfte erheblich darunter leiden", sagt er, "wer vom Dampfschiffsweg über die Elbe zur Reiherstieg-Schleuse rüberschaut, würde in Zukunft bereits kurz dahinter die Autobahn vor der Nase haben. Das ist keine angenehme Vorstellung."

Dr. Michael Osterburg, Vorsitzender der GAL-Bezirksfraktion Mitte, erwartet weitere Entwicklungsschritte vom Gesamtverkehrskonzept für den Hamburger Süden, das Senatorin Anja Hajduk voraussichtlich im November dieses Jahres vorstellen wird. Osterburg: "Unser Interesse liegt an einer deutlichen Verbesserung der Schienenverkehre, auch der Güterverkehre aus dem Hamburger Hafen."