Ja, ich gebe es zu: Über die Trends der Herrenmode bin ich nicht informiert. Ich sehe, was verkauft und von Jung und Alt getragen wird. Aber ich könnte nicht mitreden. Und um darüber zu schreiben, fehlt mir die Kompetenz.

Doch ich kann nicht widerstehen, über meinen neuen Pyjama ein paar Zeilen zu notieren. Als meine Teuerste ihn auspackte, entdeckten wir, dass die Hose vier Taschen hat, zwei vorne und zwei Gesäßtaschen. Vier Taschen, die größer sind, als normale Jeans-Taschen. Ich fragte meine Teuerste: "Was muss ein Mann von Welt alles am Körper tragen beim Schlafen?" Sie zuckte nur lachend die Achseln. Vielleicht ist eine der Gesäßtaschen für die Brieftasche vorgesehen. Es soll ja immer noch einige Männer geben, die ihren Ehefrauen das Haushalts- und Taschengeld wöchentlich zuteilen. Womöglich fühlen sie sich sicherer, wenn sie Bargeld, Konto- und Kreditkarten auch nachts am Körper tragen.

Dabei fällt mir ein: Sollte ich nachts vielleicht mal im fast besinnungslosen Halbschlaf die Toilettentür mit der Wohnungstür verwechseln, ist es wohl besser, wenn ich den Personalausweis bei mir habe. Stehe ich dann im Pyjama irgendwo auf der Straße, kann ich mich bei Polizisten ausweisen. Ich sollte auch Haustür- und Wohnungsschlüssel einstecken. Taschen habe ich ja genug. An das Klappern der Schlüssel, wenn ich mich im Schlaf umdrehe, gewöhnt man sich. Je länger ich darüber nachdenke, desto sinnvoller erscheinen mir die vier großen Taschen in der Pyjamahose. Eigentlich fehlt noch eine Handy-Tasche.