Die Buchholzer SPD will einen Kulturpass für sozial Schwache einführen. Und der Ansatz “Kultur für alle“ ist richtig. Denn in der Tat sind diverse kulturelle Veranstaltungen für Menschen, die wenig Geld zum Leben haben, unerschwinglich.

Die Frage ist nur: Wie definiert man Menschen, die wenig Geld zum Leben haben? Gehört der Bäcker-Lehrling mit seinem schmalen Salär schon dazu? Oder bleibt der kulturelle Zugang tatsächlich nur Menschen versperrt, die auf Sozialleistungen des Staates angewiesen sind? Insofern ist der sozialdemokratische Vorstoß vom Grundsatz begrüßenswert, aber er könnte eben auch Begehrlichkeiten bei Niedrigverdienern wecken und zu einer sozialen Schieflage führen. Deshalb sollte es in der politischen Diskussion darum gehen, wie weit der Personenkreis für den Kulturpass gefasst wird - und nicht darum, den Pass kategorisch abzulehnen.