Bis zum Jahr 2013 muss der Landkreis Harburg noch rund 500 neue Krippenplätze schaffen. Dann hätte er die Forderung des Bundes erfüllt.

Winsen/Hanstedt/Hollenstedt/Seevetal. 1017 Krippenplätze gibt es bereits landkreisweit. Planungsgrundlage sind die Hochrechnungen aus vergangenen Jahren. In Niedersachsen stehen für die Umsetzung des Kindergartenförderungsgesetzes 225,8 Millionen Euro zur Verfügung, davon fließen etwa sieben Millionen Euro in den Landkreis. Da der Kreis die Aufgabe der Kinderbetreuung an die Kommunen abgegeben hat, reicht er das Geld weiter an die Gemeinden, die das Vorhaben umsetzen müssen.

13 000 Euro fließen aus der Landeskasse in jeden neu gebauten Krippenplatz. Die laufenden Kosten müssen die Kommunen übernehmen. Rita Kaps, bei der Samtgemeindeverwaltung in Hanstedt zuständige Fachbereichsleiterin, nennt die Probleme Hanstedts, das Gesetz angesichts der schlechten finanziellen Lage der Kommunen umzusetzen: "In der Regel hat die Samtgemeinde keine eigenen Flächen. Müssen wir neu bauen, was wir im Norden und im Süden der Samtgemeinde wohl tun werden, müssen wir auch Grundstücke kaufen. Um unser Ziel zu erreichen, müssen wir zu den 15 Plätzen, die wir eingerichtet haben, noch weitere 47 Plätze schaffen, haben also einen enormen Nachholbedarf." Rita Kaps rechnet mit einer Investitionssumme von rund 300 000 Euro pro Einrichtung. Dazu kämen die Kosten für den Grunderwerb.

Entspannter sieht das Uwe Rennwald (parteilos) dem Jahr 2013 entgegen. Der Hollenstedter Samtgemeindebürgermeister rechnet nicht damit, dass die Samtgemeinde für Krippenplätze Neubauten in Angriff nehmen muss. "Im vorigen Jahr konnten wir eine Krippengruppe mit 15 Plätzen im Kindergarten Moisburg unterbringen. Samtgemeindeweit haben wir in unseren Einrichtungen für Drei- bis Sechsjährige rückläufige Zahlen. Ich gehe nicht davon aus, dass wir die 45 Krippenplätze laut Bedarfsplan tatsächlich brauchen."

Seit 2006 konnte der Landkreis sein Krippenplatzangebot mehr als verdoppeln. Reiner Kaminski, Fachbereichsleiter für Soziales beim Landkreis Harburg befürchtet, dass die sieben Millionen Euro nicht für alle nötigen Neubauten ausreichen. "Nach derzeitigem Stand bräuchten wir etwa 10,5 Millionen Euro", so Kaminski. Neue Krippen bauen muss auch die Gemeinde Seevetal. Bei einem prognostizierten Bedarf von insgesamt 234 Plätzen fehlen der Gemeinde noch 64 Plätze. Mit einem Investitionsvolumen von 600 000 Euro wurde gerade in Hittfeld ein Neubau abgeschlossen. In Bullenhausen muss ebenfalls neu gebaut werden.